Hilfsorganisation fordern mehr Geld für Entwicklungsprojekte

Hilfsorganisation fordern mehr Geld für Entwicklungsprojekte

Berlin (epd). Neun Hilfsorganisationen verlangen mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit. Gerade mit Blick auf den Klimawandel sei eine langfristige Zusammenarbeit mit lokalen Partnern notwendig, um Hunger und Armut zu bekämpfen, argumentierten die im "Bündnis Entwicklung Hilft" organisierten Verbände am Donnerstag in Berlin. Ohne nennenswerte Steigerung der Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit sei eine zukunftsorientierte Unterstützung kaum möglich.

Vor allem forderten die Verbände, die Etats für Verteidigung und Entwicklungshilfe voneinander zu entkoppeln. Die im Koalitionsvertrag von Union und SPD 2018 gefasste Vereinbarung, wonach höhere Mittel für Entwicklung, humanitäre Hilfen und Krisenprävention auch eine Erhöhung des Wehretats zur Folge haben, sei irreführend und nur der Koalitions-Arithmetik geschuldet, kritisierte Bündnis-Vorstand Wolf-Christian Ramm. Verteidigung habe nichts mit Entwicklung zu tun. Zudem sollte die Arbeit von Hilfsorganisationen von den militärischen Akteuren nicht miteinander vermischt werden.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte Ende Juli ebenfalls eine finanzielle Aufstockung für sein Ressort gefordert - ansonsten könne Deutschland internationale Zusagen etwa für den Klimaschutz oder für die Krisenbewältigung in Syrien nicht einhalten, warnte er. Müller machte in seinem Haushalt für das kommende Jahr eine Lücke von 650 Millionen Euro aus, in den folgenden zwei Jahren fehlen ihm nach eigenen Angaben mindestens weitere zwei Milliarden Euro. Deutschland müsse an seinem Ziel festhalten, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben.

Caritas International kritisierte kürzlich, dass weltweit das Geld für die Notleidenden gekürzt, aber mehr Geld für Rüstung ausgegeben werde.

Das "Bündnis Entwicklung Hilft" schloss sich nach der Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 zusammen. Beteiligt sind die Organisationen "Brot für die Welt", Christoffel-Blindenmission, DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, Kindernothilfe, medico international, Misereor, Plan International, terre des hommes, Welthungerhilfe sowie die assoziierten Mitglieder German Doctors und Oxfam.