Berliner Ausstellung zeigt Werke vergessener Künstlerinnen

Berliner Ausstellung zeigt Werke vergessener Künstlerinnen

Berlin (epd). Die Alte Nationalgalerie in Berlin zeigt von Oktober an Werke von Künstlerinnen vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die über 60 malerischen und bildhauerischen Werke aus 140 Schaffensjahren seien alle vor 1919 entstanden, kündigten die Staatlichen Museen zu Berlin am Dienstag an. Ein großer Teil sei noch nie in den Räumen auf der Museumsinsel präsentiert worden. Die Ausstellung "Kampf um Sichtbarkeit" ist vom 11. Oktober bis zum 8. März zu sehen.

Zahlreiche einst erfolgreiche Künstlerinnen seien im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten, wie die norwegische Bildhauerin Ambrosia Tonnesen (1858-1948), die auch in den USA erfolgreiche Salonmalerin Vilma Parlaghy (1863-1923) oder die russische Avantgarde-Pionierin Natalija Gontscharowa (1881-1962). In ihrer Vielfalt leisteten die Künstlerinnen einen wesentlichen Beitrag zum Kunstgeschehen ihrer Zeit.

Weitere der gezeigten Skulpturen und Bilder seien seit Jahrzehnten Bestandteil der Dauerausstellung, wie die Gemälde von Caroline Bardua (1781-1864), Elisabeth Jerichau-Baumann (1819-1881) oder Dora Hitz (1856-1924). Andere seien nach langen Jahren im Depot wieder zu sehen, darunter Arbeiten der Porträt- und Historienmalerinnen Friederike O’Connell (1823-1885) oder Paula Monjé (1849-1919).

Anlass der Ausstellung ist den Angaben zufolge ein Jubiläum. Vor 100 Jahren hätten die ersten Frauen ihr reguläres Studium an der Berliner Kunstakademie aufnehmen und das erste Mal ihr Wahlrecht ausüben können. Zuvor war ihnen der Zugang zu Kunstakademien, Stipendiensystemen und wichtigen Auftragsarbeiten verwehrt. In ihrem "Kampf um Sichtbarkeit" engagierten sie sich in künstlerischen Vereinigungen.