Nabu fordert Waldumbau gegen Klimawandel

Nabu fordert Waldumbau gegen Klimawandel

Berlin (epd). Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat einen nachhaltigen Waldumbau zur Eindämmung der Klimakrise gefordert. "Die durch Insektenbefall stark in Mitleidenschaft gezogenen forstlichen Monokulturen sollten uns ein Warnsignal sein", erklärte der waldpolitische Sprecher des Nabu, Heinz Kowalski, am Freitag in Berlin. Die sich abzeichnenden Trockenheitsprobleme bei den standortheimischen Laubbäumen seien sogar noch alarmierender. Die Politik müsse deshalb dringend schnell wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel einleiten.

Es reiche nicht, neue und vermeintlich widerstandsfähige Bäume zu pflanzen, hieß es. Notwendig seien auch Neupflanzungen von Laubbäumen, die Verbesserung der Speichermöglichkeiten von Wasser in der Landschaft und die Ausweisung von Waldwildnisgebieten.

Naturnahe Wälder und ihre Böden seien starke verbündete im Kampf gegen die Klimakrise, betonte der Nabu: "Bäume, die hundert und mehr Jahre alt werden, bieten die Chance, atmosphärischen Kohlenstoff längerfristig zu binden." Wenn die Wälder diese Funktion verlieren, verschärfe sich die Situation des Klimawandels.

"Die Entwicklung, die unsere Wälder gerade nehmen, ist besorgniserregend", betonte Kowalski. Sich stark vermehrende Eichenprozessionsspinner und Borkenkäfer, ausgetrocknete Böden, vertrocknende Waldbäume, die Zunahme von Waldbränden, all dies seien "Auswirkungen der Klimakrise, in der wir uns längst befinden".

Die Hitze mache derzeit den Klimawandel spürbar, abgestorbene Fichtenbestände machten ihn sichtbar, betonte Kowalski. Die Politik räume dem Wald derzeit einen zu geringen Stellenwert ein. Es müssten dringend Waldbaukonzepte entwickelt werden, die den Wald nicht unter dem Primat der wirtschaftlichen Nutzung, sondern als Ökosystem betrachten.