Bundesstiftung Umwelt setzt auf Digitalisierung

Bundesstiftung Umwelt setzt auf Digitalisierung

Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) will künftig mehr Digitalisierungsprojekte zum Schutz der Umwelt fördern. Gerade für kleine und mittlere Betriebe gebe es durch digitale Technologien große Chancen, effizienter und nachhaltiger zu produzieren, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Dienstag in Osnabrück. Zugleich kündigte er an, dass die Stiftung trotz niedriger Zinsen ihre Fördersumme aus dem vergangenen Jahr von insgesamt 52,7 Millionen Euro im laufenden Jahr 2019 nochmals erhöhen könne. Seit Beginn der Fördertätigkeit im Jahr 1991 habe die Stiftung zusammen rund 1,8 Milliarden Euro für mehr als 9.700 Projekte ausgeschüttet.

In der Öffentlichkeit würden Digitalisierung und Umweltschutz zu selten zusammengedacht, sagte Bonde. Dabei gebe es bereits erfolgreiche "grüne" Unternehmen mit dem Schwerpunkt Digitalisierung. Seit 2006 seien in solchen Betrieben bundesweit rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze entstanden.

Als Beispiel nannten DBU-Experten unter anderem ein Projekt eines Wiesbadener Unternehmens zusammen mit der Universität Bonn. Beide wollen für die Landwirtschaft einen Sensor entwickeln, der Unkraut präzise und schnell von Feldfrüchten unterscheiden soll. Ziel sei es, punktgenau gegen unerwünschte Pflanzen vorzugehen und so die Umwelt zu schonen. Bisher würden flächendeckend Pflanzenschutzmittel auf das gesamte Feld gespritzt.

In einem anderen Projekt arbeiteten Institute aus Hamburg, Berlin und Heidelberg an einem Computer-Programm, das Unternehmen bilanzierbar aufzeigen soll, wo und wann in der Produktion vermeidbare Abfälle von Rohstoffen anfallen. So könnten wertvolle Ressourcen geschont werden.

Das Stiftungskapital der in Osnabrück ansässigen DBU stieg den Angaben zufolge im vergangenen Jahr von 2,24 auf 2,28 Milliarden Euro. Damit ist sie die größte Umweltstiftung Europas.