Menschenrechtler: Rohingya-Flüchtlinge brauchen Hilfe in Monsunzeit

Menschenrechtler: Rohingya-Flüchtlinge brauchen Hilfe in Monsunzeit

Frankfurt a.M./New York (epd). Angesichts starker Regenfälle zur Monsunzeit fordern Menschenrechtler weitere internationale Unterstützung für die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch. Wie die Organisation Human Rights Watch in der Nacht zum Samstag mitteilte, kamen seit Anfang Juli zwei Menschen ums Leben, darunter ein Kind. Etwa 6.000 Flüchtlinge seien durch Überschwemmungen und Erdrutsche obdachlos geworden. Mehr als 3.500 Unterkünfte seien beschädigt.

Die Internationale Organisation für Migration spricht von bislang mehr als 22.000 Betroffenen. Die aktuellen Umstände machten die schwierige Situation der Flüchtlinge noch prekärer, sagte Bill Frelick, Direktor für Flüchtlingsrechte bei Human Rights Watch in New York. Zugleich bleibe die humanitäre Unterstützung unterfinanziert. Laut Human Rights Watch ist für den in Genf ausgehandelten "gemeinsamen Reaktionsplan" 2019 bisher nur ein Drittel der ursprünglich geforderten 920 Millionen US-Dollar eingegangen.

Die Menschen beklagen den Angaben nach unter anderem, dass das Trinkwasser knapp und Toiletten überflutet seien. Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge können derzeit 60.000 Kinder nicht unterrichtet werden, weil mehr als 750 Lernzentren durch den Monsun beschädigt wurden.

Die Rohingya werden im buddhistisch dominierten Myanmar seit langem verfolgt und unterdrückt. Nach der jüngsten Militäroffensive von Ende August 2017 sind mehr als 740.000 Angehörige der muslimischen Volksgruppe nach Bangladesch geflohen. UN-Diplomaten und Menschenrechtler werfen Myanmars Armee Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.