"HateAid" hilft gegen Hass-Kommentare

"HateAid" hilft gegen Hass-Kommentare

Berlin (epd). Eine neu gegründete gemeinnützige Organisation will künftig Betroffenen von Hass-Kommentaren im Netz helfen. "Wenn Menschen im Netz gezielt andere mit Hass und Hetze einschüchtern und mundtot machen", sei dies eine Gefahr für die freie und offene Gesellschaft, sagte die Geschäftsführerin der Organisation "HateAid", Anna-Lena von Hodenberg, am Donnerstag in Berlin.

"HateAid" biete professionelle Betreuung durch psychologische, technische und juristische Berater. Zur Finanzierung der Arbeit setzt die in Berlin ansässige Organisation auf das Solidarprinzip: Betroffene, die erfolgreich gegen Hass vorgehen und ein Schmerzensgeld erstreiten, spenden dieses wieder an "HateAid". Das Geld fließe vollständig zurück in die Prozesskostenfinanzierung. So sei es möglich, dass auch andere Betroffene gegen digitale Gewalt vorgehen können.

"HateAid" wurde den Angaben zufolge durch die Organisationen Campact und Fearless Democracy im Dezember 2018 initiiert. Nach einer Testphase soll jetzt auch in der Öffentlichkeit mit dem Beratungsangebot geworben werden. Bislang seien rund 60 "emotional-stabilisierende Erstberatungen" von Betroffenen geleistet worden. Zudem würden aktuell 55 Fälle zivilrechtlich verfolgt. Dabei wurden bisher zwei einstweilige Verfügungen und fünf Unterlassungserklärungen gegen Hass-Kommentare erwirkt, wie Hodenberg sagte.