Kunsthalle Mannheim zeigt Werke des Installationskünstlers Hiwa K

Kunsthalle Mannheim zeigt Werke des Installationskünstlers Hiwa K

Mannheim (epd). Werke des Installationskünstlers Hiwa K sind in einer Sonderausstellung der Kunsthalle Mannheim zu sehen. Zudem wird der Berliner Künstler mit dem mit 20.000 Euro dotierten Hector-Kunstpreis 2019 der Kunsthalle Mannheim und der Hector-Stiftung ausgezeichnet. Der aus dem kurdischen Teil des Irak stammende Künstler habe mit seinem umfangreichen Werk "einen elementaren Beitrag zum interkulturellen Verständnis zwischen der arabischen, kurdischen und europäischen Lebenswelt geleistet", begründete die Kunsthalle Mannheim am Mittwoch die Würdigung. Die Sonderausstellung wird am Donnerstagabend mit der Preisverleihung eröffnet und ist bis 1. September zu sehen.

Der seit mehr als 20 Jahren in Deutschland lebende Hiwa K stelle Fragen der Zugehörigkeit und thematisiere Heimat, Identität und Macht, hieß es. Seine Arbeiten, die unter anderem auf der documenta in Kassel und bei der Biennale von Venedig zu sehen waren, seien vielschichtig, emotional aufgeladen und politisch spannungsreich.

Der Künstler nehme die "großen Herausforderungen unserer Zeit: Migration, Fragen der Zugehörigkeit und das Thema Nationalismus" auf, urteilte die Preis-Jury. So habe der Künstler eine Glocke geschaffen aus militärischen Abfallprodukten des Iran-Irak-Krieges (1980-1988) und der beiden Golfkriege (1991 und 2003).

Geboren wurde Hiwa K 1975 im kurdischen Teil des Irak, wo er Malerei studierte und sich mit europäischer Literatur, Philosophie und Musik beschäftigte. Mitte der 90er Jahre floh er über die Türkei nach Deutschland, wo er zunächst als Flamenco-Schüler bei Paco Peña lernte und ab 2005 an der Kunstakademie in Mainz und als Gast an der Städelschule in Frankfurt studierte.

Seit 1997 vergeben die Kunsthalle Mannheim und die Hector-Stiftung alle drei Jahre den Preis für zeitgenössische Kunst. Die Künstler müssen in Deutschland leben, zwischen 35 und 50 Jahre alt sein und im dreidimensionalen Bereich arbeiten. Unter den bisherigen Preisträgern waren Alicja Kwade, Nairy Baghramian, Tobias Rehberger, Florian Slotawa und Gunda Förster.