Venezuela-Konflikt: Spanier Zapatero will nicht mehr vermitteln

Venezuela-Konflikt: Spanier Zapatero will nicht mehr vermitteln

Berlin, Caracas (epd). Der ehemalige spanische Ministerpräsident José Luis Zapatero hat sein Amt als Vermittler in der politischen Krise in Venezuela aufgegeben. Der sozialistische Politiker wolle nach mehr als drei Jahren ohne Durchbruch nicht weiter als Mediator zwischen Regierung und Opposition tätig sein, berichtete die Tageszeitung "El Nacional" am Montag unter Berufung auf spanische Medien. Demnach sei Zapatero auch nicht an den letzten Vermittlungsbemühungen der norwegischen Regierung beteiligt gewesen. Das Regionalbündnis südamerikanischer Staaten Unasur hatte Zapatero 2016 um Vermittlung in dem eskalierenden Konflikt zwischen der venezolanischen Regierung unter Präsident Nicolás Maduro und der zersplitterten Opposition gebeten.

Zapatero initiierte mehrere Verhandlungsrunden in der Dominikanischen Republik, die allerdings erfolglos blieben. Die Präsidentschaftswahlen 2018, die internationalen Standards nicht entsprachen, brachten das endgültige Aus für den Dialog. Zudem habe die Opposition Zapatero misstraut und ihm eine Nähe zu Maduro nachgesagt, hieß es.

Nicht bestätigten Angaben zufolge bemüht sich Norwegen weiter, Opposition und Regierung an einen Tisch zu bringen. Die Entscheidung für einen neuen Verhandlungsversuch sei gefallen, nachdem die venezolanische Regierung vor zwei Tagen 59 Kolumbianer freigelassen hatte. Laut Menschenrechtsorganisationen wurden diese 2016 willkürlich verhaftet. Maduro hatte ihnen vorgeworfen, Paramilitärs zu sein und einen Putsch gegen ihn zu planen. Die Vereinten Nationen begrüßten die Freilassungen.

In Venezuela tobt ein Machtkampf zwischen Maduro und der Opposition. Parlamentspräsident Juan Guaidó hatte sich am 23. Januar 2019 zum Übergangsstaatschef ausgerufen. Inzwischen haben ihn mehr als 50 Länder als legitimen Interimsstaatschef anerkannt.