Mukwege: Menschheit muss gegen Massenvergewaltigungen protestieren

Mukwege: Menschheit muss gegen Massenvergewaltigungen protestieren

Dortmund (epd). Der kongolesische Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege dringt auf einen entschiedenen Einsatz der internationalen Staatengemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt in Konflikten. Bei einer Vergewaltigung werde der Körper der Frau als "Schlachtfeld" missbraucht, sagte Mukwege am Freitag in Dortmund am Rande des evangelischen Kirchentages. Die Menschheit müsse entschieden protestieren, wenn Vergewaltigungen als Kriegswaffe eingesetzt würden. "Egal, wo es passiert, es geht alle an", sagte Mukwege vor Journalisten.

Der Gynäkologe operiert im Ostkongo vergewaltigte und schwer verstümmelte Frauen und setzt sich dafür ein, die Straflosigkeit für Massenvergewaltigungen zu beenden. Er erhielt im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis.

Beim Kirchentag wird Mukwege am Samstagnachmittag zusammen mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas (SPD) an einem Podium zum Schutz von Frauen und Kindern in Konflikten teilnehmen. Der UN-Sicherheitsrat hatte auf Initiative Deutschlands im April eine Resolution gegen sexualisierte Gewalt in Konflikten angenommen.

Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag wird noch bis Sonntag in Dortmund gefeiert. Das am Mittwoch eröffnete Protestantentreffen mit rund 118.000 Teilnehmern steht unter der Losung "Was für ein Vertrauen". Der Kirchentag ist alle zwei Jahre in einer anderen Stadt zu Gast. 2017 fand das Protestantentreffen anlässlich des 500. Reformationsjubiläums in Berlin und Wittenberg statt. Für 2021 ist zum dritten Mal ein Ökumenischer Kirchentag geplant, in Frankfurt am Main.