Ausstellung zeigt Darstellungen von Monstern in alten Bibeldrucken

Martinus-Bibliothek "Monster und Drachen als Bilder des Unheimlichen in Bibeltexten und -illustrationen"
Foto: Bistum Mainz
Ein Ausschnitt aus der Koberger-Bibel von 1483, zu sehen in der Kabinettausstellung in der Martinus-Bibliothek "Monster und Drachen als Bilder des Unheimlichen in Bibeltexten und -illustrationen" vom 9. Mai bis 27.Juli 2018.
Ausstellung zeigt Darstellungen von Monstern in alten Bibeldrucken
Eine Kabinettausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek zeigt, welche Bedeutung Monster und Fabelwesen im Laufe der Zeit für Bibelillustrationen hatten.

"Wir zeigen einen Bogen vom 15. bis ins 20. Jahrhundert", sagte die Bibliothekarin Martina Pauly am Montag bei der Vorstellung des Ausstellungsprojekts. Vor allem für frühe Bibeldrucke habe die Darstellung von Ungeheuern eine große Rolle gespielt. Im Alten Testament werden an vielen Stellen an Ungeheuer erinnernde Wesen erwähnt, etwa das Seeungeheuer Leviathan, das in sich Merkmale eines Wals und eines Krokodils vereint.

Bereits die antike griechische Bibelübersetzung habe auch den Begriff "Einhorn" verwendet, berichtete die Mainzer Theologie-Professorin Eleonore Reuter. In alten Bibel-Übersetzungen habe es bis zu zehn Erwähnungen der Fabeltiere gegeben, während moderne Bibeltexte stattdessen von "Stieren" schreiben. Mit der Aufklärung und der Weiterentwicklung der Naturwissenschaften seien in der Bibel erwähnte Wesen dann so dargestellt worden, dass sie stärker wirklich existierenden Tieren ähnelten.