Reformationspreis für Tübinger Theologen

Reformationspreis für Tübinger Theologen
Der Tübinger Theologe und Historiker Michael Becker hat am Dienstagabend den Wissenschaftspreis der staatlichen und kirchlichen Gemeinschaftsinitiative zum diesjährigen Reformationsjubiläum erhalten. Seine Hochschulschrift zum Thema "Kriegsrecht im frühneuzeitlichen Protestantismus" sei ein wichtiger Beitrag zum Diskurs um die Auswirkungen des Protestantismus auf die Kultur der Moderne, erklärte der Wissenschaftliche Beirat der Gemeinschaftsinitiative "Reformationsjubiläum 2017". Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert.

In Vorbereitung auf das 500. Jubiläum der Reformation hatte der Beirat im vergangenen Jahr junge Wissenschaftler dazu aufgerufen, sich mit der Fragestellung "Welchen Beitrag hat der Protestantismus zur Formierung der westlichen Zivilisation geleistet?" auseinanderzusetzen. Der Beitrag Beckers zeige strukturell und methodisch gut argumentierend den Einfluss der Reformation auf die Herausbildung des modernen Völkerrechts, hieß es zur Begründung. Dabei würden Fragen nach dem Widerstandsrecht, nach einem gerechten Krieg und der Rechtmäßigkeit von Religionskriegen berührt.

Die Verleihung des Preises fand in Kooperation mit der internationalen Tagung "Kulturelle Wirkungen der Reformation" statt. Derzeitiger Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats ist der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgerichts, Udo Di Fabio. Seine Stellvertreterin ist die evangelische Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg.