"Initiative Offene Gesellschaft" will für Demokratie werben

"Initiative Offene Gesellschaft" will für Demokratie werben
Eine neue Initiative will den von der Demokratie Überzeugten in Deutschland eine größere Öffentlichkeit verschaffen. "Wir müssen die paradoxe Situation aufheben, dass die Mehrheit keine Stimme hat", sagte der Sozialpsychologe Harald Welzer am Donnerstag in Berlin.

Berlin (epd). Er ist Mitbegründer der "Initiative Offene Gesellschaft", die mit Veranstaltungen für ein demokratisches und menschliches Miteinander werben will.

Immer noch sagten 80 Prozent der Bevölkerung, das Asylrecht in Deutschland solle eingehalten werden, sagte Welzer. Über diese Mehrheit spreche aber keiner, "sondern man spricht über die Inhalte der Rechten", kritisierte der Wissenschaftler.

"Ungewöhnliche Aktionen" geplant

Unterstützt wird die Initiative von Vertretern aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zu den prominenten Gesichtern gehören die Schauspielerin Katja Riemann und der scheidende Direktor des Victoria and Albert Museums in London, Martin Roth.

Auch Diakonie-Präsident Ulrich Lilie unterstützt die Initiative. Populisten würden mehr Aufmerksamkeit erfahren, als ihnen zustehe, sagte Lilie. Ziel der Initiative ist es, bis zur Bundestagswahl in einem Jahr mit mindestens 365 Veranstaltungen auf die demokratische Mehrheit aufmerksam zu machen, darunter Debatten, Kulturveranstaltungen und auch ungewöhnliche Aktionen.

Zu einer der ersten Veranstaltungen laden Diakonie und Caritas am 30. September auf den Washington-Platz am Berliner Hauptbahnhof ein. Dort soll eine "Tafel der Vielfalt" entstehen, die die offene und bunte Gesellschaft symbolisieren soll. Als Tischredner wird Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erwartet.