Minijobber sind selten rentenversichert

Minijobber sind selten rentenversichert
Nur wenige Minijobber sorgen selbst für ihre Rente im Alter vor. Die Grünen fordern eine grundlegende Reform.

Berlin (epd). Mit Stand vom 30. Juni dieses Jahres zahlten 17,9 Prozent der geringfügig Beschäftigten im gewerblichen Bereich für ihre Tätigkeit in die Rentenkasse ein, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht. Im Bereich der Privathaushalte seien es 14,2 Prozent. Über die Rentenversicherung bei Minijobbern hatte zunächst die "Saarbrücker-Zeitung" (Freitagsausgabe) berichtet.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer, kritisierte die mangelnde soziale Absicherung von geringfügig Beschäftigten im Alter. Wenn mehr als 80 Prozent der Minijobber nicht rentenversichert seien, könne man nicht von einer Altersvorsorge sprechen, betonte die Politikerin.

Neue Jobs versicherungspflichtig

Erschreckend sei zudem, dass der Anteil der rentenversicherten Minijobber bei den seit 2013 neu abgeschlossenen Verträgen immer weiter sinke. Für Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) müsse dies ein "Weckruf" sein, sagte Pothmer: "Die Rentenversicherungspflicht für Minijobs läuft ganz offensichtlich ins Leere." Seit dem 1. Januar 2013 sind neu abgeschlossene Minijobs grundsätzlich versicherungspflichtig. Die Arbeitnehmer können sich davon aber auf Antrag befreien lassen.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete forderte eine grundlegende Reform: "Anstatt die problembehafteten Kleinstjobs weiter zu subventionieren, müssen existenzsichernde Arbeitsplätze gefördert werden."