DRK beklagt humanitäre Katastrophe in Aleppo

Zwei Männer stehen in einem zerstörtem Haus in Aleppo, Syrien.
Foto: dpa/Sana Handout
Zerstörtes Haus in Aleppo, Syrien.
DRK beklagt humanitäre Katastrophe in Aleppo
In der syrischen Stadt Aleppo ist nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes bereits eine humanitäre Katastrophe eingetreten.

Die Lage sei "verheerend", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" (Freitagsausgabe). Krankenhäuser würden beschossen, Patienten und Pflegepersonal getötet.

Seiters sagte, ganze Stadtviertel seien von der medizinischen Versorgung abgeschnitten, weil Krankenhäuser zerstört wurden. Lagerhäuser, Wasserleitungen, öffentliche Gebäude und Wohnhäuser seien getroffen worden oder ganz zerstört. "Wir beobachten bereits seit Wochen eine Verschärfung der Lage, seit Mitte Juli ganz besonders." Dutzende Zivilisten fielen täglich dem Beschuss zum Opfer. Ganze Stadtteile seien vollständig abgeriegelt, Verletzte könnten nicht behandelt werden.



Der DRK-Präsident forderte die Vereinten Nationen auf, humanitäre Korridore einzurichten, die von allen Konfliktparteien anerkannt würden. Über die könnten die Bewohner die zerstörte Stadt verlassen. Seiters appellierte an alle Konfliktparteien, das humanitäre Völkerrecht zu achten. Sie müssten Helfern einen sicheren und ungehinderten Zugang zu den Menschen in Aleppo und anderen umkämpften Gebieten gewähren. Seit Ausbruch des bewaffneten Konflikts in Syrien seien mehr als 50 Mitarbeiter der DRK-Schwesterorganisation Syrischer Arabischer Roter Halbmond im Einsatz getötet worden.

In Syrien kämpfen das Assad-Regime, Rebellen und Terrormilizen um die Macht. Seit Beginn des Konflikts 2011 starben Hunderttausende Menschen, Millionen sind auf der Flucht.