Kardinal Woelki würdigt Cap-Anamur-Gründer Neudeck

Kardinal Woelki würdigt Cap-Anamur-Gründer Neudeck
Der Kölner Kardinal Woelki hat bei einer Trauerfeier den gestorbenen Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck für seinen Mut und sein Engagement für Menschen in Not gewürdigt.

Köln (epd). Rupert Neudeck habe gezeigt, was es konkret bedeute, in jedem Menschen das Antlitz Gottes zu entdecken und ihm zu helfen, sagte Kardinal Rainer Maria Woelki am Dienstag laut vorab veröffentlichtem Predigttext bei einer Trauerfeier in der Kirche St. Aposteln in Köln. Neudeck war am 31. Mai im Alter von 77 Jahren nach einer Herzoperation gestorben.

Neudeck habe offensichtlich noch so viel vorgehabt, sagte der Kölner Erzbischof Woelki: "Vital, bis in die Fingerspitzen hinein engagiert, tatkräftig, drahtig, wie immer bestens informiert und vorbereitet, von Müdigkeit keine Spur." Sein Tod erscheine mehr als Abbruch denn als Vollendung eines erfüllten Lebens.

11.000 Bootsflüchtlinge gerettet

Der in Danzig geborene katholische Theologe, Publizist und Philosoph hatte 1979 zusammen mit Mitstreitern ein Schiff zur Rettung von Bootsflüchtlingen aus Vietnam ins südchinesische Meer geschickt. Daraus entstand die Organisation Cap Anamur, die in mehreren Jahren insgesamt 11.000 Schiffbrüchige rettete.

2003 gründete Neudeck die Organisation Grünhelme, die junge Muslime und Christen für gemeinsame Aufbauprojekte in Afghanistan und anderen armen Ländern gewinnen will. Sein Credo war stets, mit wenig Verwaltungsaufwand auszukommen. Viel Arbeit erledigte er in seinem Wohnzimmer in Troisdorf bei Bonn. Für sein Engagement wurden er und seine Frau Christel mehrfach ausgezeichnet, zuletzt im April in Stuttgart mit dem Erich-Fromm-Preis.