Gröhe will Cannabis auf Rezept bis 2017

Gröhe will Cannabis auf Rezept bis 2017
Schwerkranke Schmerzpatienten sollen bereits ab dem kommenden Jahr Cannabis auf Rezept erhalten können.

Berlin (epd) Das Bundeskabinett entscheide am Mittwoch über einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstag in Berlin einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Ohne dem Bundestag vorgreifen zu wollen, sei es wahrscheinlich, dass das Gesetz spätestens im Frühjahr 2017 inkraft treten könne, sagte Gröhe der Zeitung.

Cannabis auf Kassenkosten

"Wir wollen, dass für Schwerkranke die Kosten für Cannabis als Medizin von ihrer Krankenkasse übernommen werden, wenn ihnen anders nicht geholfen werden kann", ergänzte der Minister. Dem Gesetzentwurf zufolge soll ermöglicht werden, bei entsprechender Diagnose durch den Arzt Cannabisblüten und -extrakte auf Verschreibung in der Apotheke zu erhalten.

Der Bedarf soll durch Import gedeckt werden, solange es keinen staatlich kontrollierten Anbau in Deutschland gibt. Dies setze eine Cannabisagentur voraus, erläuterte Gröhe. Parallel zur Kostenerstattung soll eine Begleitforschung auf den Weg gebracht werden. Damit sollen weitere Erkenntnisse zur Wirkung der Cannabisarzneimittel erlangt werden