Weniger Todesfälle auf dem Mittelmeer

Weniger Todesfälle auf dem Mittelmeer
Wegen geänderter Fluchtrouten sind in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres weniger Flüchtlinge ertrunken.

Genf (epd) Von Januar bis April 2016 sind laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) deutlich weniger Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ums Leben gekommen als im Vergleichszeitraum 2015. Im laufenden Jahr sei ein Todesfall pro 136 angekommene Flüchtlinge registriert worden, teilte die IOM am Dienstag in Genf mit. Von Januar bis April 2015 sei ein Todesfall auf 28 angekommene Flüchtlinge gezählt worden.

Zentrale Mittelmeer-Route weniger genutzt

Die Hilfsorganisation erklärte den Rückgang mit den geänderten Fluchtrouten. In diesem Jahr seien die meisten Flüchtlinge von der Türkei über das ägäische Meer nach Griechenland gekommen, eine vergleichsweise wenig gefährliche Route für die kaum seetauglichen Boote. Im vergangenen Jahr hätten weitaus mehr Flüchtlinge die riskante zentrale Mittelmeer-Route von Nordafrika nach Italien gewählt.

Insgesamt erreichten seit Jahresbeginn bislang laut IOM knapp 185.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer die Länder Europas. Knapp 1.360 Menschen seien bei der Passage ums Leben gekommen. Von Januar bis April 2015 schafften es der Organisation zufolge knapp 53.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer bis zu den europäischen Küsten. Mehr als 1.730 Männer, Frauen und Kinder hätten ihr Leben verloren.