Reformierte Kirche von Nachwuchssorgen geplagt

Reformierte Kirche von Nachwuchssorgen geplagt
Weil weniger junge Theologen nachrückten, drohten in den kommenden elf Jahren in den 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu 64 Vakanzen, sagte Ausbildungsreferentin Hilke Klüver am Freitag vor der Synode der Evangelisch-reformierten Kirche in Nordhorn.

Das entspreche rund 40 Prozent der Pfarrerschaft. In der reformierten Kirche treten in den nächsten Jahren zahlreiche Pastorinnen und Pastoren in den Ruhestand. Derzeit bereiteten sich insgesamt 35 Personen in verschiedenen Ausbildungsphasen auf den Pfarrberuf in der reformierten Kirche vor, sagte Klüver. Ihnen stünden insgesamt 142 Pastorinnen und Pastoren gegenüber, von denen in den kommenden elf Jahren 64 in den Ruhestand gingen.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher forderte einen Diskussionsprozess in der Kirche, um die drohenden Vakanzen aufzufangen. Dabei dürften keine Ideen ausgeschlossen werden. Zu fragen sei etwa, ob die gesetzliche Altersgrenze für Pastorinnen und Pastoren aufgehoben werden könne. Auch Teilzeitstellen und die Zulassung von Bewerbern aus anderen Landeskirchen dürften keine Tabus bleiben.



Die Synode tagte bis zum Freitag im Kloster Frenswegen bei Nordhorn nahe der Grenze zu den Niederlanden. Die reformierte Kirche beruft sich im Unterschied zu den evangelisch-lutherischen Kirchen vor allem auf die Schweizer Reformatoren Ulrich Zwingli (1484-1531) und Johannes Calvin (1509-1564). Sie hat bundesweit rund 180.000 Mitglieder mit einem Schwerpunkt im nordwestlichen Niedersachsen. Hauptsitz der Kirche ist das ostfriesische Leer.

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