Jugend-Subkulturen auf dem Rückzug

Jugend-Subkulturen auf dem Rückzug
Die Jugend in Deutschland rückt einer neuen Umfrage zufolge immer näher zusammen.

Berlin (epd) Die auf Abgrenzung und Provokation zielenden großen Jugend-Subkulturen gebe es kaum mehr. Vielmehr gelte für die meisten 14- bis 17-Jährigen heute: "Man möchte sein wie alle", heißt es in einer am Dienstag vorgestellten Studie des Sinus-Instituts. Sie stand unter der Fragestellung "Wie ticken Jugendliche 2016?".

Gemeinsamer Wertekanon

Jugendliche in Deutschland lebten zwar nach wie vor in unterschiedlichen Lebenswelten, "aber sie rücken in mehrfacher Hinsicht zusammen", heißt es in der Studie. Eine Mehrheit sei sich einig, "dass gerade in der heutigen Zeit ein gemeinsamer Wertekanon von Freiheit, Aufklärung, Toleranz und sozialen Werten gelten muss". Dieser garantiere das "gute Leben", das man in Deutschland habe. Diese Haltung gelte auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Für die Studie wurden 72 "qualitative Tiefeninterviews" mit 14- bis 17-Jährigen in Deutschland zu ihren Wertvorstellungen und Einstellungen geführt. Sie dauerten im Durchschnitt anderthalb Stunden und seien im psychologischen, aber nicht im statistischen Sinne repräsentativ, hieß es. Dabei ging es um digitale Medien und digitales Lernen, Mobilität, Nachhaltigkeit, Liebe und Partnerschaft, Glaube und Religion, Geschichtsbilder, Nation und nationale Identität sowie Flucht und Asyl.

Auftraggeber waren die Bundeszentrale für politische Bildung, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.