"Pille danach" wird seltener verschrieben

"Pille danach" wird seltener verschrieben
Frauenärzte stellen immer seltener ein Rezept für die "Pille danach" aus: Seit Ende der Rezeptpflicht für das Notfallmedikament hätten Gynäkologen das Verhütungsmittel nur noch halb so oft wie zuvor verschrieben.

München (epd) Wie die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK am Donnerstag in München erklärte, ist die "Pille danach" seit einem Jahr rezeptfrei in den Apotheken erhältlich. Im Jahr 2015 verordneten Frauenärzte nur 636 Mal den SBK-Versicherten ein Rezept für das Medikament, hieß es. Im Vorjahr hätten sie es 1.336 Mal ausgestellt. Zuvor seien die Verschreibungszahlen konstant auf diesem Niveau gewesen.

Durchschnittsalter 18 Jahre

Die Versicherten sind im Durchschnitt 18 Jahre alt, wenn ihnen die "Pille danach" verschrieben wird. Nach wie vor verwenden Frauen das Medikament nach Einschätzung der Krankenkasse eher im Notfall: 90 Prozent der Versicherten hätten 2015 nur einmal die Pille genommen. 55 Versicherte erhielten den Angaben zufolge mehr als einmal ein Rezept. Die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK zählt mit einer Million Versicherten zu Deutschlands größten Betriebskrankenkassen.