Nach Beugehaft: US-amerikanische Homo-Ehen-Gegnerin wieder frei

epd-bild / Jörn Neumann
Weil eine Verwaltungsbeamtin keine Dokumente für Homo-Ehen ausstellen wollte, kam sie in Beugehaft.
Nach Beugehaft: US-amerikanische Homo-Ehen-Gegnerin wieder frei
Sie war in Beugehaft gekommen, weil sie sich weigerte, gleichgeschlechtlichen Paaren Traudokumente auszustellen: Nun durfte die Verwaltungsbeamtin Kim Davis nach fünf Tagen das Gefänignis im US-Bundesstaat Kentucky verlassen.

Washington (epd)Nach Ansicht von Richter David Bunning ist die Sache nun erledigt. Davis' Untergebene bei der Verwaltung das Landkreises Rowan haben seit Freitag acht Trauscheine ausgestellt, sechs davon für gleichgeschlechtliche Paare.

Hunderte Menschen feierten Davis bei ihrer Entlassung, darunter auch der republikanische Präsidentschaftsanwärter Mike Huckabee. Dessen Rivale Ted Cruz hatte Davis im Gefängnis besuchen wollen, kam jedoch zu spät. Für manche konservative Christen ist Kim Davis eine Vorkämpferin für Religionsfreiheit. Das Oberste US-Gericht hat die Homo-Ehe im Juni landesweit legalisiert. Als leitende Verwaltungsbeamtin im 23.000 Einwohner zählenden Landkreis Rowan ist Davis zuständig für Heiratsdokumente.

Auf "Autorität Gottes" berufen

In den USA brauchen Paare zum standesamtlichen und kirchlichen Heiraten einen amtlichen Trauschein. Davis hatte mehrere gleichgeschlechtliche Paare weggeschickt. Sie berief sich dabei auf die "Autorität Gottes". Die Paare klagten, und es kam zur Beugehaft. Bei ihrer Freilassung dankte Davis Gott und den vielen Menschen, die sie unterstützt hätten. Davis gehört nach Medienberichten den pfingstkirchlich orientierten Apostolischen Kirchen an. Die Glaubensgemeinschaft predigt die Unfehlbarkeit der Bibel. Laut Davis sind Bibel und Homo-Ehe unvereinbar.

Richter Bunning hat Davis am Dienstag jedoch strikte Auflagen erteilt. Sie dürfe ihre Untergebenen "weder direkt noch indirekt" beim Ausstellen von Trauscheinen behindern. Zweimal im Monat müsse die Verwaltungsbehörde Bericht erstatten.