Trotz Ächtung weiter Einsatz von Streumunition in Krisenregionen

epd-bild / Peter Lindoerfer
Vernichtung von Waffen, Munition und Streubomben im "Spreewerk" im brandenburgischen Biosphärenreservat Spreewald (Archivbild von 2009). Trotz zunehmender Ächtung werden in vielen Krisenherden der Welt weiter Streubomben eingesetzt.
Trotz Ächtung weiter Einsatz von Streumunition in Krisenregionen
Trotz zunehmender Ächtung werden in vielen Krisenherden der Welt weiter Streubomben eingesetzt. In Syrien, Libyen, dem Osten der Ukraine, im Jemen und dem Sudan verwendeten die Konfliktparteien im vergangenen Jahr die besonders gefährliche Munition.

Genf (epd)Das teilte Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen am Donnerstag in Genf mit.

Streubomben werden aller Orten benutzt

Dabei setzten sowohl Armeen als auch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen Streumunition ein, hieß es in dem jährlichen Überprüfungsbericht der Organisation. So werfe die syrische Luftwaffe seit Mitte 2012 Streubomben ab, während die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) Raketen mit Streumunition einsetze. Auch bei den Kämpfen um Donezk und Luhansk hätten sowohl die ukrainische Armee wie auch Rebellenarmeen Streumunition benutzt.

Die Art der Sprengkörper gilt als besonders gefährlich, weil in jeder Bombe zahlreiche kleine Sprengsätze enthalten sind. Viele dieser Einzelteile detonieren jedoch nicht direkt beim Einsatz der Munition und stellen auch nach Jahrzehnten noch eine Gefahr für die Bevölkerung dar.

Oft sowjetische Altbestände

Die im vergangenen Jahr eingesetzte Munition stammt nach Einschätzung der Kampagne oft aus sowjetischen Altbeständen. Andere, neuproduzierte Streumunition werde aus den USA importiert. Solche sei an Saudi-Arabien geliefert worden, das den Kampf gegen die Huthi-Rebellion im Jemen anführt. Zwar habe Saudi-Arabien versichern müssen, die Bomben nicht gegen zivile Ziele einzusetzen. Doch sei die Munition in mehreren Fällen zumindest in der Nähe von Märkten und anderen belebten Orten abgeworfen worden.

117 Staaten haben die 2008 verabschiedeten Konvention zur Ächtung von Streumunition bereits unterzeichnet, darunter auch Deutschland. Nicht dabei sind unter anderem die USA, Russland und China.