Krawalle in Suhl: «Thügida»-Anhänger fordern Schließung von Flüchtlingsheim

epd-bild/Matthias Schumann
Der thüringische Ableger von "Pegida", hier auf dem Bild in Dresden zu sehen, "Thügida" fordert Schließung des Flüchtlingsheimes in Suhl.
Krawalle in Suhl: «Thügida»-Anhänger fordern Schließung von Flüchtlingsheim
Nach den Krawallen in der Asyl-Erstaufnahmestelle im thüringischen Suhl haben am Donnerstagabend laut Polizei 650 Menschen gegen die Unterkunft protestiert.
Die Demonstranten forderten die Schließung der Einrichtung, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte.

Suhl (epd)Angemeldet worden sei die Kundgebung in der Innenstadt als "Eilversammlung" von Vertretern der fremdenfeindlichen "Thügida"-Bewegung. Zur gleichen Zeit demonstrierten laut Polizei rund 80 Menschen für Solidarität mit Flüchtlingen und gegen deren Kriminalisierung. Aufgerufen dazu hatte ein Bündnis aus Kirchen, Parteien und Antifa-Gruppen.

Sonderarbeitsgruppe gebildet

Dem Polizeisprecher zufolge wurde zur Aufklärung des Gewaltausbruchs am Mittwochabend eine Sonderarbeitsgruppe gebildet. Sie ermittelt unter anderem wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Bei der Auseinandersetzung in der Suhler Erstaufnahmestelle wurden elf Asylbewerber und sechs Polizisten verletzt. Die Ausschreitungen hatten mit einem Streit über den Koran begonnen. Der Vorfall hat eine Debatte über die Trennung von Asylsuchenden nach Religion und Herkunft ausgelöst.