Hollande verlangt europäischen Zusammenhalt in der Flüchtlingskrise

epd-bild / Gustavo Alàbiso
Vor dem Europäischen Parlament forderte Frankreichs Präsident Hollande, die EU müsse die Ursachen von Flucht bekämpfen.
Hollande verlangt europäischen Zusammenhalt in der Flüchtlingskrise
Der französische Präsident François Hollande hat vor dem Europaparlament ein Zusammenstehen Europas in der Flüchtlingskrise angemahnt. Eine mutige Entscheidung sei gefragt.

Straßburg (epd)Die Europäische Union müsse auf Grundlage der Prinzipien Solidarität und Verantwortung handeln, unterstrich Hollande am Mittwoch in einer Ansprache vor dem Europaparlament in Straßburg. Der französische Staatschef war zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor die Abgeordneten getreten.

Europa müsse schnellstmöglich seine Pläne zur Umverteilung von Flüchtlingen umsetzen, sagte Hollande. Es müsse sowohl Flüchtlinge als auch wichtige Aufnahmeländer außerhalb der Europäischen Union wesentlich besser unterstützen.

Ursachen von Flucht bekämpfen

Bisher habe die EU nicht genug für diese Länder geleistet, kritisierte der französische Präsident. Auch müsse die EU mehr Anstrengungen unternehmen, um die Ursachen von Flucht und Auswanderung zu bekämpfen. Hollande sprach sich auch für eine europäische Küstenwache, eine kohärente EU-Asylpolitik und eine gemeinsame Liste sicherer Herkunftsländer aus. "Wir müssen uns fragen: Nach vorne oder zurück? Diese Entscheidung muss mutig ausfallen", sagte Hollande.

Der letzte deutsch-französische Tandem-Auftritt im Europaparlament liegt ein Vierteljahrhundert zurück: Am 22. November 1989, knapp zwei Wochen nach dem Fall der Mauer in Deutschland, hatten sich Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und Staatspräsident François Mitterrand an die europäischen Volksvertreter gewandt. Merkel alleine hatte zuletzt im November 2012 vor dem Straßburger Plenum gesprochen.