Umfrage: Jeder Zweite fürchtet Überforderung durch Flüchtlinge

epd-bild/Gustavo Alabiso
Jeder zweite Deutsche befürchtet, dass die deutschen Behörden und die Gesellschaft mit der Bewältigung der Flüchtlingskrise überfordert sind.
Umfrage: Jeder Zweite fürchtet Überforderung durch Flüchtlinge
Jeder Zweite befürchtet, dass die deutschen Behörden und die Gesellschaft mit der Bewältigung der Flüchtlingskrise überfordert sind.

Berlin (epd)Das geht aus der diesjährigen Befragung «Die Ängste der Deutschen» hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Gleich hoch sind demnach die Befürchtungen, dass wegen des Zuzugs von Ausländern die Spannungen im Land und der politische Extremismus zunehmen werden.

Top-Angst: Euro-Schuldenkrise

Die Top-Angst der Deutschen bezieht sich aber wie in den Vorjahren aufs Geld: 64 Prozent befürchten, dass die Steuerzahler für die Euro-Schuldenkrise zur Kassen gebeten werden. Jenseits der Euro-Krise steigt kontinuierlich die Angst der Deutschen vor Naturkatastrophen am stärksten. Sie läge auf Platz eins, wenn es die Griechenland-Pleite nicht gegeben hätte.

In diesem Jahr kommen die Bedrohungs-Faktoren von außen: Die Furcht vor Terrorismus ist mit 13 Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 am stärksten gestiegen. Auf den vorderen Plätzen der persönlichen Ängste ist und bleibt die Sorge ums Alter, insbesondere die, ein Pflegefall zu werden.

Studie wird seit 24 Jahren in Auftrag gegeben

Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten ist in diesem Jahr am stärksten gesunken (um zehn Prozentpunkte). In den vergangenen 20 Jahren lag sie 15 Mal auf Platz 1, in diesem Jahr auf Platz sechs. Insgesamt spielen die wirtschaftlichen Sorgen eine untergeordnete Rolle. Seit 2005 hatten noch nie so wenige Bürger Angst um ihren Arbeitsplatz. Die Rate hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 32 Prozent halbiert.

Die Studie zu den Ängsten der Deutschen wird seit 24 Jahren im Auftrag der R+V Versicherung erstellt und fragt nach 16 verschiedenen Ängsten aus dem gesellschaftlichen und persönlichen Umfeld. In diesem Jahr wurde zusätzlich danach gefragt, ob «die stark zunehmende Zahl der Asylbewerber Deutschlands Bürger und seine Behörden überfordert». Die Interviews mit knapp 2.400 repräsentativ ausgewählten Personen wurden von Anfang Juni bis Mitte Juli geführt.