Helfer fürchten politische Zweckentfremdung von Spendengeldern in Nepal

Helfer fürchten politische Zweckentfremdung von Spendengeldern in Nepal
Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal mit fast 7.000 Toten steht Nepals Regierung wegen ihrer Spendenpolitik in der Kritik.

Wie lokale Medien in Nepal am Samstag berichteten, fürchten Hilfsorganisationen, dass internationale Hilfsgelder in Millionenhöhe für politische Ziele zweckentfremdet werden könnten. Hintergrund ist die Ankündigung der regierenden Kongresspartei, dass alle finanziellen Zuwendungen für die Erdbebenopfer über den Katastrophenfonds des Premierministers laufen müssen. Einige Hilfsorganisationen, die namentlich nicht genannt werden wollten, überlegen offenbar, so lange keine Spendengelder mehr anzunehmen, bis die Regierung ihre Politik ändert.

Ein Sprecher von Nepals Premierminister Sushil Koirala bekräftigte in einem Statement, dass sämtliche Spenden von Institutionen oder Individuen über den Katastrophenfonds abgewickelt werden müssten. Er drohte, diejenigen Organisationen zu bestrafen, die sich nicht an diese Regel hielten.

Die Vereinten Nationen haben um Mittel in Höhe von 380 Millionen Euro gebeten, um die betroffenen Menschen in Nepal mit Lebensmitteln, Zelten und Medikamenten versorgen zu können. Millionen Einwohner des armen Bergstaates sind bei der Naturkatastrophe obdachlos geworden. Es ist das schlimmste Erdbeben in Nepal seit über 80 Jahren.