Sozialethiker Körtner wirbt für Versachlichung im Disput ums Alte Testament

Sozialethiker Körtner wirbt für Versachlichung im Disput ums Alte Testament
In der Kontroverse um den Rang des Alten Testamentes wirbt der evangelische Theologieprofessor Ulrich H. J. Körtner für eine Versachlichung.

Es sei zu Fragen, wie eine derart vergiftete Debatte überhaupt noch sinnvoll und fair weitergeführt werden könne, schreibt Körtner in einem Beitrag für die österreichische Wochenzeitung "Die Furche".

Der an der Berliner Humboldt-Universität lehrende Theologieprofessor Notger Slenczka hatte in einem Aufsatz die Zugehörigkeit des Alten Testamentes zum biblischen Kanon in Frage gestellt. Diese These stieß unter Fachkollegen, bei einzelnen Bischöfen und dem Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit auf heftige Kritik.

Slenczkas Position fordere durchaus zum Widerspruch heraus, schreibt Körtner. Die Art und Weise, in der Kritiker Slenczka an den Pranger stellten und ihn des Antijudaismus bezichtigten, sei allerdings skandalös. Die Wissenschaftskultur erleide dabei Schaden, warnt der an der Universität Wien lehrende Professor für Systematische Theologie.