Kardinal Woelki fordert Solidarität mit Leidenden weltweit

Kardinal Woelki fordert Solidarität mit Leidenden weltweit
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat zu mehr Mitgefühl und Solidarität mit leidenden Menschen auf der ganzen Welt aufgerufen.

"Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken - jeden Tag, tausendfach", sagte der Kardinal bei der Ökumenischen Passionsandacht am Samstagabend in der Düsseldorfer Johanneskirche. Wenn nur Medikamente für Menschen entwickelt würden, die an Zivilisationskrankheiten litten, lasse man zugleich Tausende Menschen in ärmeren Ländern verenden. "Jeder Tod ist ein Tod des menschgewordenen Gottes", betonte Woelki laut Redetext.

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Die traditionelle Passionsandacht, die Woelki gemeinsam mit dem rheinischen Präses Manfred Rekowski hielt, behandelte in diesem Jahr Jesu Ausruf am Kreuz: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Wie Jesus machten jeden Tag unzählige Menschen die Erfahrung, dass niemand ihnen helfe, sagte Woelki. Er erinnerte auch an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren. Die Toten und Überlebenden des NS-Terrors seien eine Mahnung, "dass wir als Christinnen und Christen nie wieder zusehen dürfen, wenn Menschen ihrer Würde und ihres Lebens beraubt werden", betonte der Kardinal.

Der rheinische Präses Manfred Rekowski erinnerte in seiner Begrüßung an verfolgte Christen in aller Welt und besonders an die 21 von der Miliz "Islamischer Staat" ermordeten koptischen Christen in Libyen. Gott stehe auf der Seite der Belasteten, Leidenden und Erniedrigten, betonte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die Ökumenische Passionsandacht der rheinischen Landeskirche und des Erzbistums Köln findet jedes Jahr zum Anfang der Passionszeit in Düsseldorf statt. Kardinal Woelki nahm in diesem Jahr zum ersten Mal als Erzbischof von Köln teil. In der rund 40-tägigen Fasten- oder Passionszeit von Aschermittwoch bis Ostern erinnern Christen an das Leiden und Sterben Jesu.