Hannoversches Friederikenstift auf Rekord-Schadensersatz verklagt

Hannoversches Friederikenstift auf Rekord-Schadensersatz verklagt
Wegen eines Behandlungsfehlers bei der Geburt ihres Kindes haben Eltern das hannoversche Diakoniekrankenhaus Friederikenstift um Schadensersatz in Höhe von 1,5 Millionen Euro verklagt.

Offenbar sei ein Notkaiserschnitt nicht rechtzeitig eingeleitet worden, berichteten hannoversche Tageszeitungen am Samstag. Laut "Neuer Presse" würde es sich um die höchste Schmerzensgeldzahlung handeln, die es in Deutschland jemals für einen Geburtsschaden gegeben hätte.

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Zwei Gutachten ergaben einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen" zufolge, dass die Hirnschädigung des heute Zweijährigen bei dessen Geburt durch einen Behandlungsfehler zweier Ärzte verursacht worden sei. Der Zeitung zufolge hat das Diakoniekrankenhaus dies auch bereits eingestanden. 350.000 Euro Schmerzensgeld habe die Versicherung gezahlt. Mit dieser Summe wollten sich jedoch die Eltern nicht abfinden.

Der geistig behinderte Junge werde per Monitor 24 Stunden am Tag überwacht, sein Speichel müsse häufig abgesaugt werden, er werde per Magensonde ernährt, hieß es. Seine Anwälte sprechen der "Hannoverschen Allgemeinen" zufolge "von einer "Körperverletzung mit den schlimmstmöglich denkbaren Folgen". Ermittlungen gegen die zwei Mediziner wegen fahrlässiger Körperverletzung sind den Berichten zufolge allerdings eingestellt worden.

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Ärzte und Geschäftsführung des Friederikenstifts hätten die Tragödie "mit großem Bedauern und großer Betroffenheit" zur Kenntnis genommen, zitierte die "Hannoversche Allgemeine" Achim Balkhoff, den Sprecher der Diakonischen Dienste Hannover, zu denen das Friederikenstift gehört. Bei menschlichem Tun seien Fehler leider nie völlig vermeidbar. Der Klinik-Versicherer sei dieser Verantwortung mit der Zahlung von 350.000 Euro gerecht geworden. Die Forderung nach Zahlung von weiteren 1,5 Millionen Euro sei überzogen.