"Pegida"-Mitorganisator: Spaltung war unvermeidlich

"Pegida"-Mitorganisator: Spaltung war unvermeidlich
Der bisherige "Pegida"-Mitorganisator Rene Jahn hat den Bruch der Bewegung als unvermeidlichen Schritt dargestellt.

Die in der Öffentlichkeit heftig kritisierten Äußerungen von Organisator Lutz Bachmann hätten ihn und auch andere Mitglieder des sogenannten Orgateams "mehr oder weniger umgehauen", sagte Jahn am Freitagmorgen im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Diese Einstellungen Bachmanns seien "so definitiv nicht geläufig" gewesen, sonst wäre schon viel früher reagiert worden, versicherte Jahn.

###mehr-artikel###

Die Sorge vor einer "Islamisierung des Abendlandes" werde bei der neuen Bewegung keine so große Rolle mehr spielen. Dieser Aufhänger werde bei der neuen Bewegung definitiv nicht mehr vorhanden sein. Das Thema Zuwanderung bleibe aber aktuell, sagte Jahn weiter. Zwischen dem neuen Bündnis und der alten "Pegida" werde es sicherlich Schnittmengen geben, fügte er hinzu.

Fünf Mitglieder aus dem "Pegida"-Organisationsteam hatten am Donnerstag mitgeteilt, einen neuen Verein zu gründen. Ein neues Positionspapier soll der Öffentlichkeit zeitnah vorgestellt werden, hieß es. Neben Jahn gehören zu der Gruppe die bisherige "Pegida"-Sprecherin Kathrin Oertel, der Meißner Innenausstatter Thomas Tallacker, der frühere Sicherheits-Chef bei Dynamo Dresden, AfD-Mitglied Achim Exner und der Unternehmer Bernd-Volker Linke an.

Gauland sieht Bewegung als erledigt an

Die sächsische Linke bleibt auch nach der Spaltung der islamkritischen "Pegida" bei ihrer Ablehnung von Gesprächen. Landeschef Rico Gebhardt sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe), die bisherigen Organisatoren seien "aufgrund ihrer erwiesenen extremen Rechtslastigkeit keine Partner, egal welche Vereine sie jetzt gründen". Allerdings müsse sich seine Partei mit der sozialen Verunsicherungen und dem damit verbundenen Frust bei denjenigen beschäftigen, die bisher bei "Pegida" mitgelaufen seien.

Der brandenburgische AfD-Chef Alexander Gauland sieht "Pegida" mit der Spaltung "erledigt". Gauland, der die Bewegung in der Vergangenheit als "natürlichen Verbündeten der AfD" bezeichnet hatte, sagte der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe): "Ich schätze Frau Oertel sehr." Mit ihrem Austritt habe sich für ihn "das Thema Pegida erledigt". Er fügte hinzu: "Die Leute, die jetzt an Bachmann festhalten, verlassen die Menschen auf der Straße." Sie begingen damit "Verrat an 20.000 Demonstranten", sagte Gauland.