Deutsche Islamkonferenz verurteilt Terror

Deutsche Islamkonferenz verurteilt Terror
Die Deutsche Islamkonferenz hat den islamistischen Terror in Paris verurteilt und vor einer Stimmungsmache gegen Muslime gewarnt. "Der Anschlag in Paris ist ein Anschlag auf unsere demokratischen Werte, auch auf unsere muslimischen Werte", heißt es in einer am Dienstag zu Beginn der Tagung verlesenen Erklärung. "Es ist eine abscheuliche Tat, die wir auf das Schärfste verurteilen", heißt es darin weiter.

###mehr-artikel###Der Islam verdeutliche in seinen authentischen Quellen, dass die Würde, die Freiheit und das Leben des Menschen ein hohes Gut sei. Der Prophet Mohammed sei Demütigungen mit Barmherzigkeit und Gebeten begegnet, erklärte der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Erol Pürlü, der die Erklärung verlas. "Terror hat eben keine Religion", sagte er.

Pürlü sagte, das Attentat dürfe daher auch nicht den Muslimen angelastet werden. Man dürfe nicht zulassen, dass Extremisten die Gesellschaft auseinanderdividierten und Brücken des Dialogs zerstört würden, die jahrzehntelang aufgebaut worden seien.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, man werde nicht akzeptieren, wenn Gewalttaten dazu benutzt würden, um Hass gegen Muslime zu schüren. Die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland zeige, dass Gewalt nicht durch die Religion legitimierbar sei. "Wir alle müssen uns jetzt beherzt und besonnen für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einsetzen", appellierte er.

###mehr-links###Die muslimischen Verbände haben für Dienstagabend zu einer Mahnwache gegen Terror am Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen. Erwartet werden dazu auch Spitzenvertreter der Politik, darunter Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sowie Vertreter gesellschaftlicher Gruppen, Gewerkschaften und der anderen großen Religionsgemeinschaften. Die Aktion soll auch ein Zeichen gegen die islamfeindliche "Pegida"-Bewegung setzen, die am Montag wieder Zehntausende Anhänger und Gegner auf die Straße trieb.