Viele Babyklappen-Betreiber unterschreiten empfohlenen Standard

Viele Babyklappen-Betreiber unterschreiten empfohlenen Standard
Rund 40 Prozent der Betreiber von Babyklappen in Deutschland halten sich nach Recherchen von "Welt online" bei der Präsentation ihrer Angebote im Internet nicht an die Empfehlungen zu Mindeststandards von Babyklappen, die der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge herausgegeben hat.

Wie das Internetportal am Mittwoch berichtete, fehlt bei 39 von 97 ermittelten Internet-Präsentationen deutscher Babyklappen-Betreiber jeglicher Hinweis auf die Möglichkeit einer vertraulichen Geburt, deren gesetzliche Regelung am 1. Mai des zu Ende gehenden Jahres in Kraft getreten ist.

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Nicht erwähnt werde dort auch die kostenlose Hotline 0800/4040020, unter der sich Frauen an Beratungsstellen wenden können, um das Verfahren einer vertraulichen Geburt einzuleiten. Bei dieser gibt sich eine Schwangere in besonderer Notlage namentlich nur der Beratungsstelle zu erkennen, so dass die Frau für deren Hilfsangebote erreichbar bleibt. In der Klinik aber bleibt sie bei der Geburt anonym.

In den Mindeststandards wurde festgelegt, dass "über die gesetzlich geregelten Alternativen zur anonymen Kindesabgabe" zu informieren ist. Wie "Welt online" weiter berichtet, enthalten mehr als 30 Internet-Darstellung von Babyklappen-Betreibern außerdem irreführende Informationen über den Ablauf eines Adoptionsverfahrens nach der anonymen Abgabe eines Kindes. In vielen jener Internet-Texte stehe, dass das Kind zu Adoptiveltern gegeben werde, wenn sich die leibliche Mutter nicht acht Wochen nach der Geburt meldet. Das erwecke den falschen Eindruck, dass eine leibliche Mutter nach zwei Monaten keine Möglichkeit mehr hat, ihr Kind zurückzubekommen.