Zu Weihnachten muslimische Lieder singen?

Foto: dpa/Tim Brakemeier
Zu Weihnachten muslimische Lieder singen?
Die "Bild"-Zeitung sorgt für Wirbel mit einer Schlagzeile, die so gar nicht stimmt. Grünen-Politiker Omid Nouripour soll vorgeschlagen haben, muslimische Lieder im Weihnachtsgotesdienst zu singen. Doch diese Idee hat eigentlich die Journalistin der "Bild"-Zeitung gehabt, die Nouripour anrief. Und nicht er selbst.

Kurz vor Weihnachten hat die "Bild"-Zeitung Politiker und Religionsvertreter danach gefragt, was sie davon hielten, wenn als Zeichen der Verständigung in den Festgottesdiensten muslimische Lieder gesungen würden.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour hat darauf erwidert, dass er es für ein "tolles Zeichen des friedlichen Zusammenlebens der Religionen" hielte, wenn in der Kirche ein islamisches Lied gesungen würde und in der Moschee ein Weihnachtslied.

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"Der gesellschaftliche Graben, der sich in unserem Land derzeit auftut, ist nicht der zwischen Christentum und Islam, sondern der zwischen demokratischen Kräften und der Feinde der Demokratie - ob Islamisten oder Pegida. Der Schulterschluss der Demokraten ist notwendig, nicht eine weitere Spaltung der Gesellschaft", sagte Nouripour in einer Erklärung auf seiner Webseite.

Signal der Verständigung

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, soll der "Bild"-Zeitung gegenüber als Lied für die Weihnachtsgottesdienste "Tala'a al-badru alayna" ("Heller Mondschein leuchtet") vorgeschlagen haben. "Das wäre ein wunderbares Zeichen des Friedens und der Anteilnahme", habe er gesagt.

Der baden-württembergische SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Funk sprach sich daraufhin für ein Signal der Verständigung zwischen den Religionen aus. Er fände es gut, wenn sich das "mit einem Lied befördern lässt", sagte Funk der Zeitung. Die katholische und die evangelische Kirche wollten sich auf Anfrage der "Bild"-Zeitung nicht zu dem Vorstoß äußern. 

Mehr zu der ursprünglichen Anfrage der "Bild" hat das Bildblog zusammengestellt.