Forscher: 44 Prozent der Deutschen werten Asylbewerber ab

Vorurteile
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Forscher: 44 Prozent der Deutschen werten Asylbewerber ab
Ein hoher Anteil der Deutschen begegnet einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge Asylbewerbern mit abwertender Haltung.

44 Prozent hätten allen abgefragten negativen Aussagen über Asylsuchende zugestimmt, sagte Hauptautor Andreas Zick vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld am Donnerstag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Im den ostdeutschen Bundesländern begegnen demnach sogar mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Einwohner Asylbewerbern mit negativen Vorurteilen.

Die Forscher fragten unter anderem die Zustimmung zum Satz "Wer irgendwo neu ist, sollte sich erst mal mit weniger zufrieden geben" ab. 61 Prozent der Befragten stimmten dem zu. Jeweils rund 40 Prozent waren der Meinung, die meisten Asylbewerber in Deutschland seien in ihren Heimatländern gar nicht verfolgt und dass Menschen, die schon immer hier leben, mehr Rechte haben sollten als später Zugezogene.

Asylbewerber sind der Studie der SPD-nahen Stiftung zufolge damit die am zweitstärksten von abwertenden Haltungen betroffenen Gruppe hinter Langzeitarbeitslosen (48 Prozent). Vorurteilen gegen Sinti und Roma stimmen der Studie zufolge 27 Prozent, gegenüber Muslimen 18 Prozent zu.

Die Studie in Zusammenarbeit mit dem Bielefelder Konfliktforschungsinstituts untersucht in Abständen von zwei Jahren gruppenbezogene Feindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft, beispielsweise gegenüber Arbeitslosen, Juden, Muslimen und Ausländern. Für die aktuelle Auflage hat das Sozialwissenschaftliche Umfrageinstitut in Duisburg von Juni bis August rund 2.000 repräsentativ ausgewählte Menschen am Telefon befragt.