Deutsche geben mehr Geld für Produkte aus fairem Handel aus

Foto: epd/Marvin del Cid/Fairtrade
Deutsche geben mehr Geld für Produkte aus fairem Handel aus
Die Bundesbürger greifen häufiger zu Produkten aus fairem Handel. 2013 gaben die deutschen Verbraucher 784 Millionen Euro dafür aus, sagte der Geschäftsführer des Forums Fairer Handel e.V., Manuel Blendin, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Das war ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 21 Prozent.
05.08.2014
epd
Christine Xuân Müller

Der Trend zum Konsum mit sozialem Bewusstsein hält damit weiter an, sagte Blendin. So habe das Absatzvolumen fairer Produkte im Jahr 2004 noch bei rund 99 Millionen Euro gelegen. Innerhalb von zehn Jahren habe sich der faire Handel in Deutschland demnach fast verachtfacht.

Kaffee, Schokolade, Kunstgewerbe, Südfrüchte und Blumen zählten bei den Verbrauchern nach wie vor zu den beliebtesten Produkte aus fairen Handel. So mache der Absatz von fair gehandelten Kaffee rund fünf Prozent des gesamten Kaffeeabsatzes in Deutschland aus.

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Fair gehandelte Produkte gibt es mittlerweile an vielen Stellen zu kaufen: An der Tankstelle erhält man faire Schokoriegel und im Online-Shop gediegenes Kunsthandwerk. "Der wichtigste Vertriebsweg für die Fair-Handels-Organisationen bleiben aber die Weltläden", sagte Blendin.

Der Geschäftsführer des Forum Fairer Handel warnte zugleich vor den Auswirkungen des von den USA und der EU geplanten Freihandelsabkommen TTIP. Ziel des fairen Handels sei die Schaffung menschenwürdiger Lebens- und Arbeitsbedingungen bei den Erzeugern in Asien, Lateinamerika und Afrika. "Genau dieses Ziel droht durch das Freihandelsabkommen TTIP torpediert zu werden", sagte Blendin.

Zu befürchten sei, dass durch das Abkommen die Handelsbeziehungen zu den Ländern des globalen Südens durch neue Hürden erschwert werden und Kleinproduzenten stärker unter wirtschaftlichen Druck geraten. Er forderte, die betroffenen Länder an den Verhandlungen zum Handelsabkommen zu beteiligen.

Ein weiteres Problem für den fairen Handel sei der Klimawandel. "Kleinproduzenten im globalen Süden bekommen die Auswirkungen von Temperatur- und Niederschlagsschwankungen viel stärker zu spüren als im globalen Norden", so Blendin. Kakao etwa ist besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. In einigen Regionen gehe auch der Ertrag bei Kaffee-Ernten zurück. Dadurch sei die Existenz von Kleinbauern in den betreffenden Ländern gefährdet. "Hier steht jeder einzelne Verbraucher in der Verantwortung, mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu konsumieren", betonte Blendin.