Kind im Internet verkauft: Belgisches Paar vor Gericht

Kind im Internet verkauft: Belgisches Paar vor Gericht

In Belgien steht ein Paar vor Gericht, das sein Kind für 7.500 Euro über das Internet verkauft hat. Käufer waren im Jahr 2008 eine Frau und ein Mann aus den Niederlanden, wie belgische Medien am Montag berichteten. Das Paar aus der flämischen Stadt Gent hatte das Kind wegen finanzieller Schwierigkeiten in einem Adoptionsforum angeboten. Die Staatsanwaltschaft von Gent fordert für die Eltern zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung.

Die Belgierin hatte sich damals hochschwanger unter dem Namen der niederländischen Frau im Krankenhaus angemeldet. Zur Übergabe war es einen Tag nach der Geburt auf dem Parkplatz des Krankenhauses gekommen. Die Niederländer zahlten für das Kind in Raten, wie der belgische Staatsanwalt betonte: "Das Baby wurde verkauft wie ein Kühlschrank."

Der Verkauf eines Kindes selbst ist in Belgien allerdings nicht strafbar. Die Eltern sind wegen Personenstandsfälschung und Kindesunterschiebung angeklagt. Das Käuferpaar steht nicht mit vor Gericht: Es war bereits in den Niederlanden zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Kind lebt heute in einer belgischen Pflegefamilie, nachdem eine niederländische Journalistin den Fall aufgedeckt hatte.