Filmkritik: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes"

Filmkritik: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes"
Keiner kann leben, während der andere überlebt: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" - Eine epische Schlacht mit Special Effects zum filmischen Finale.
12.07.2011
Von Brigitte Zintz

Vor zehn Jahren gewährte der erste Film der Harry-Potter-Saga ("Harry Potter und der Stein der Weisen") einem Millionenpublikum den Einblick in die verzauberte Welt des Schlosses Hogwarts. Mit der achten Verfilmung endet jetzt das spannende Abenteuer der Zauberer Harry Potter (Daniel Radcliffe), Ron Weasly (Rupert Grint) und Hermine Granger (Emma Watson). An diesem Donnerstag läuft der letzte der sagenhaften Potter-Filme in den deutschen Kinos an.

[reference:nid=44523]

Harrys Erzfeind, Lord Voldemort (Ralph Fiennes), hat den Elderstab, den mächtigsten Zauberstab der Welt, an sich gerissen. Er glaubt nun unbesiegbar zu sein und fordert Harry zu einem letzten Duell auf Leben und Tod heraus. Mitsamt seiner Gefolgschaft belagert er die Hogwartsschule für Zauberei und Hexerei, wo Harry, Ron und Hermine die letzten Horkruxe zu finden versuchen, meist kleine Gegenstände, in die Voldemort einen Teil seiner Seele gesperrt hat. Nur wenn alle Horkruxe zerstört werden, ist es möglich, den dunklen Lord zu vernichten. Sieben sind es insgesamt, drei davon wurden in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" bereits beseitigt, vier sind noch übrig.

Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn trotz immenser Verteidigungsmaßnahmen kann die Schule dem Ansturm des Bösen nicht allzu lange standhalten. Ein letztes Ultimatum von Lord Voldemort und die Erkenntnis, dass doch nicht alles so zu sein scheint, wie Harry es gedacht hat, bringen Potter schließlich dazu, sich seiner Angst und seinem Erzfeind von Angesicht zu Angesicht zu stellen und so die Prophezeiung aus Teil fünf ("Harry Potter und der Orden des Phönix") zu erfüllen: Keiner kann leben, während der andere überlebt.

In gewohnt düsterer Manier gelingt es Regisseur David Yates, der bereits die vorherigen drei Potter-Filme inszeniert hat, die Schlacht um die Schule und den persönlichen Krieg der drei Hauptcharaktere gegen Voldemort einander gegenüberzustellen, ohne dabei die emotionale Ebene zu vernachlässigen. Schließlich geht es in den Harry-Potter-Filmen vor allem um Freundschaft, Treue und Liebe - Dinge, von denen Lord Voldemort nichts versteht und die ihm letztendlich zum Verhängnis werden.

Special Effects und die 3D-Inszenierung

Auch wenn das letzte Buch von Autorin J.K. Rowling in zwei Teilen verfilmt wurde, bleibt in den Adaptionen nur wenig Platz für das Schicksal der Nebenfiguren, den tieferen Blick in die Hintergrundgeschichte um den ehemaligen Schulleiter Albus Dumbledore oder auf die tragische Rolle des Severus Snape (Alan Rickman). Stattdessen wurde viel Wert auf die Special Effects und die 3D-Inszenierung gelegt, die den Zuschauer unter anderem auf eine rasante Achterbahnfahrt durch die Katakomben der Zaubererbank Gringotts und auf einen Flug auf einem weißen Drachen entführt.

Auch wenn einige Fragen zum Hintergrund offen bleiben, wird die wichtigste Frage in den 130 Minuten zu Harrys und Voldemorts zwangsverbundenem Schicksal beantwortet: die nach dem Warum. Dabei wechselt "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" geschickt zwischen Action und ruhigen Momenten, ohne dass dabei die Dramaturgie überspannt oder gestört wird. Der finale Film der Saga bietet ein versöhnliches Ende nahe der Romanvorlage, in dem so gut wie allen Figuren der vergangenen sieben Filme ein kleiner Auftritt gegönnt wird.

USA 2011. Regie: David Yates. Buch: Steve Kloves nach der Romanvorlage von J.K. Rowling. Mit: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Ralph Fiennes. Länge: 130 Minuten. FSK: ab 12, ff. FBW: besonders wertvoll.

epd