Dresden soll "kräftiges Zeichen" für Energiewende setzen

Dresden soll "kräftiges Zeichen" für Energiewende setzen
Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden steht im Zeichen der Energiewende: Der Ausstieg aus der Atomkraft und der Ausbau erneuerbarer Energien würden ein Schwerpunkt der Veranstaltungen werden, sagte Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt am Mittwoch kurz vor der offiziellen Eröffnung des fünftägigen Protestantentreffens.

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima seien die Ungewissheiten groß. "In dieser Lage ist evangelische Zeitansage besonders gefragt", sagte die Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Bundestages. Zum 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag unter der Losung "... da wird auch dein Herz sein" werden rund 118.000 Dauerteilnehmer erwartet. Göring-Eckardt unterstrich, dass sich zum Dresdner Kirchentag so viele Menschen angemeldet hätten wie seit 1995 in Hamburg nicht mehr. "Wir erleben eine neue Vitalität der Kirchentagsbewegung", fügte sie hinzu.

Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl (Foto: epd-bild) äußerte die Hoffnung, dass der Kirchentag auch die Nicht-Christen unter den Dresdnern ansprechen werde. Sie sollten die Kirche einmal ganz anders erleben, als manche sie sich vorstellten: "jung, fröhlich, spirituell - nachdenklich und der Welt zugewandt".

Beim Kirchentag stehen bis Sonntag mehr als 2.000 Veranstaltungen zu Glaubensfragen und aktuellen politischen Themen auf dem Programm. Das Protestantentreffen sollte am Abend mit drei Gottesdiensten unter freiem Himmel und einem Grußwort von Bundespräsident Christian Wulff eröffnet werden. Anschließend war ein "Abend der Begegnung" geplant, zu dem rund 250.000 Menschen auf den Straßen der Stadt erwartet wurden.

Bereits am Nachmittag wurden rund 130 Fahrrad- und Fußpilger aus ganz Deutschland zum Start des Laientreffens begrüßt. Kirchentags-Generalsekretärin Ellen Ueberschär empfing die Pilger mit den Worten: "Kirchentag heißt Bewegung, und Christ sein heißt Bewegung." Die Fußgänger und Radfahrer kamen unter anderem aus Bremen, Hamburg, Berlin und aus Süddeutschland und waren zum Teil schon mehrere Tage unterwegs.

Wegen der Verbreitung des gefährlichen EHEC-Keims haben die Organisatoren der Großveranstaltung besondere Vorkehrungen getroffen: An den Essensständen werde es weder Gurken und Tomaten noch Blattsalat geben, erklärte Kirchentagsgeschäftsführer Hartwig Bodmann. Damit würden Empfehlungen des Gesundheitsamtes befolgt.

Am Vormittag löste ein vermeintlicher Bombenfund Alarm im Dresdner Hauptbahnhof aus. In einem Fernzug von Berlin nach Prag entdeckte ein Zugbegleiter auf einer Toilette eine verdächtige Plastiktüte. Daraufhin seien zwei Bahnsteige abgesperrt und zwei Waggons geräumt worden, Spezialkräfte hätten die verdächtige Tüte sichergestellt und analysiert, sagte ein Sprecher der Bundespolizei dem epd: "Gefunden wurde Pyrotechnik und ein Feuerzeug." Der Fund habe "definitiv nichts mit dem Kirchentag zu tun".

epd