Migrantenkinder werden häufiger nur zu Hause betreut

Migrantenkinder werden häufiger nur zu Hause betreut
Sie gehen in die Krippe, in den Kindergarten oder zu einer Tagesmutter, wenn Mama und Papa arbeiten müssen. Doch die außerhäusige Betreuungsquote bei den Drei- bis Fünfjährigen schwankt stark - Kinder mit Migrationshintergrund bleiben häufiger zu Hause als Kinder ohne ausländische Wurzeln.

Migrantenkinder besuchen nach wie vor seltener eine Kinderbetreuungseinrichtung oder eine Tagesmutter als Kinder, deren Eltern nicht aus dem Ausland stammen. Im Alter von drei bis fünf liege die Betreuungsquote bei den Kindern mit mindestens einem Elternteil mit ausländischer Herkunft bei 85,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Die Betreuungsquote von Kindern ohne Migrationshintergrund betrug bundesweit 94,9 Prozent. Stichtag für die Erhebung der Daten war der 1. März 2010.

Während die Betreuungsquote zum Stichtag bei Kindern mit Migrationshintergrund in dieser Altersgruppe gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte stieg, nahm sie bei Kindern ohne Migrationshintergrund nach Angaben der Statistiker geringfügig um 0,7 Prozentpunkte ab. Im Durchschnitt aller Kinder betrug die Betreuungsquote in der Altersgruppe von drei bis fünf 92,2 Prozent.

Nur 12,2 Prozent der Migrantenkinder unter zwei werden außerhäusig betreut

Bei Kindern bis zwei Jahren lag die Betreuungsquote im Durchschnitt aller Kinder bei 23 Prozent. Bei Kindern mit Migrationshintergrund betrug sie in dieser Altersgruppe lediglich 12,2 Prozent. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund war die Quote zum Stichtag mit 27,7 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Einem Kind wird in den Statistiken der Kindertagesbetreuung ein Migrationshintergrund zugeschrieben, wenn mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft ist. Die Staatsangehörigkeit der Eltern oder des Kindes spielt dabei keine Rolle.

epd