Aids-Aufklärung muss immer neue Wege finden

Aids-Aufklärung muss immer neue Wege finden
Derzeit tagt in Wien die Internationale Aids-Konferenz. Rund 25.000 Fachleute tauschen sich auch darüber aus, wie sich Menschen vor Aids schützen können. Darunter sind auch Vertreter eines Projektes aus Brasilien.
21.07.2010
Von Niko Wald

Wenn bis Ende der Woche 25.000 Fachleute bei der Internationalen Aids-Konferenz zusammenkommen, ist auch Marcia Marinho aus Brasilien dabei. Sie vertritt die Organisation GAPA, die in dem lateinamerikanischen Land seit 22 Jahren zu HIV und Aids aufklärt und Betroffene unterstützt. In Wien informiert die Aktivistin über die Arbeit ihrer Organisation, die zu den Partnern des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt" zählt. Ein Fazit dabei: Die Aktivisten müssen mit der Zeit gehen, sonst verpassen sie den Anschluss.

Die Immunschwäche, entdeckt in den 80er Jahren, ist erwachsen geworden – und Organisationen wie GAPA mussten lernen, dass auch bei der Aufklärungsarbeit die Zeit nicht still steht. Marinho blickt zurück: "Wir haben zum Beispiel darauf reagiert, als die Epidemie immer weiblicher wurde." Damals habe GAPA festgestellt, dass immer mehr Frauen von HIV und Aids betroffen waren. Und auch als es darum ging, Jugendliche ins Boot zu holen, fanden die Mitarbeitenden neue Mittel und Wege: "Das war der Moment, in dem wir zum ersten Mal Kunst als Bildungsinstrument eingesetzt haben."

Kampagnen, um Grenzen zu überwinden

Mit der Bereitschaft, Neues zu versuchen, gelang GAPA ein weiterer Schritt. Marinho berichtet: "Wir machen jedes Jahr eine große Aktion mit den Massenmedien. Ich glaube, das ist einmalig in Brasilien." Seit 16 Jahren produzieren die Aktivisten mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums Kampagnen über die Themen HIV und Aids. Die Beiträge seien in vielen Medien zu sehen oder zu hören – im Fernsehen, im Radio, in Kinos und in Zeitungen. Diese Aktionen seien erfolgreich. Marinhos Fazit: "Wir haben damit bewirkt, dass auch Menschen, die sich sehr vom Thema Aids distanziert haben, nun erreicht werden."

Grenzen überwinden – das gelingt der Organisation auch in Zusammenarbeit mit anderen Programmen. Über die Grenzen der anderen Länder Lateinamerikas hinweg bringen die Brasilianer Aktivisten, Aufklärer und Fachleute zusammen, damit sie der Aids-Epidemie nicht hilflos gegenüberstehen. Marinho erklärt: "Wir helfen den anderen Organisationen, bringen bestimmte Methoden und Kenntnisse ein, damit diese Organisationen später selbst mit ihren eigenen Mitteln etwas gegen die Epidemie tun können."

Diese Arbeit in Lateinamerika geht weiter, und auch für die Aids-Konferenz hat Marinho etwas Neues im Gepäck: In Wien stellt sie eine neue Webseite für Fernstudien über das Internet vor. GAPA und alle Partner haben gemeinsam daran gearbeitet. Die Präsentation bei der Konferenz ist der Startschuss für einen neuen Abschnitt in der Bildungsarbeit der Organisation.

 

Frage 1: Vorstellung von Marcia Marinho
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Frage 2: Welche Ziele verfolgt GAPA in Brasilien?
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Frage 3: Mit welcher Methodik arbeitet GAPA?
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Frage 4: Wie erfolgreich ist GAPA?
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Frage 5: Warum ist Aids in Brasilien noch ein großes Thema?
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Niko Wald arbeitet für Brot für die Welt und sprach mit Marcia Marinho kurz vor Beginn der Aids-Konferenz in Wien.