Nicht zum in der Pfeife rauchen

Nicht zum in der Pfeife rauchen

Hände weg von Hortensien! Jedenfalls wenn Sie vorhaben, selbige aus Sparsamkeitsgründen zu rauchen. Seit einigen Jahren gibt es immer wieder Berichte, dass Kiffer die weit verbreiteten Gartenpflanzen als Ersatz für Marihuana in Joint oder Pfeife stopfen. Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass, wer das tut, statt eines Kicks mit einer Blausäurevergiftung und schweren gesundheitlichen Schäden rechnen muss. Von einer derartigen Zweckentfremdung wird also dringend abgeraten.

Für einen Rausch taugen sie aber allemal, die Hortensien, und zwar für einen Farb- und Blütenrausch. Hortensie kommt von hortus, dem Garten, und bedeutet so viel wie „zum Garten gehörig“. Ich finde, das trifft es recht gut, auch wenn Hortensien in ihrer Heimat in Asien überwiegend in Wäldern wachsen. Wer in seinem Garten eine Pflanze haben möchte, die schnell zu ansehnlicher Größe heranwächst, frisches Grün und reichlich Blüten (in verschiedenen Farben) bietet, kommt um eine Hortensie kaum herum. Noch besser: Sie braucht noch nicht mal viel Pflege, außer regelmäßig Wasser, worauf ihr englischer Name hindeutet: Hydrangea, gesprochen „Haidreinscha“.

Damit sind die Gemeinsamkeiten dann aber auch schon erschöpft. Um die 70 Hortensien-Arten gibt es: Kletterhortensien, Baumhortensien, Tellerhortensien, Kugelhortensien, Rispenhortensien, Glatt- und Raublatthortensien, immergrüne und laubabwerfende Hortensien, weiß, rosa, blau blühende Hortensien. Viele von ihnen sehen auch im Winter noch gut aus mit ihren trockenen Blütenköpfen, und es sollte für jeden eine passende Pflanze dabei sein. Außer für Kiffer. Wenn aber Sie, lieber Blog lesender Hobbygärtner das nächste Mal eine hübsche Hortensie angeboten bekommen, greifen Sie zu! Denn Hortensien sind nicht zum in der Pfeife rauchen.

Einige Tipps für die Pflege von Hortensien:

  • Jetzt im zeitigen Frühjahr sollten Hortensien zurückgeschnitten werden. Aber nicht alle Arten auf die gleiche Weise, sondern:
  • Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla): Lediglich die vertrockneten alten Blüten bis zum nächsten darunterliegenden Knospenpaar abschneiden, denn diese Hortensien legen ihre Blüten bereits im Vorjahr an. Nur neuere Sorten vertragen einen radikaleren Rückschnitt, da sie zusätzlich am neuen Holz blühen.
  • Rispen-Hortensien (Hydrangea paniculata): Sie werden weiter zurückgeschnitten, und zwar bis auf das am tiefsten liegende Knospenpaar, da sie nur an neuen Trieben Blüten bilden.
  • Ball-Hortensien: Alte, kräftige Triebe bodennah abschneiden, junge, dünne dagegen nur leicht kürzen.
  • Raublatthortensien (Hydrangea aspera) brauchen gar keinen Rückschnitt, außer, wenn sie in eine bestimmte Form geschnitten werden sollen.
  • Als ursprüngliche Waldbewohner bevorzugen Hortensien einen halbschattigen Standort.
  •  Besonders die blau blühenden Sorten brauchen einen sauren Boden, für ihre Färbung ist ein pH-Wert von unter 5 unerlässlich. Ist der Boden weniger sauer, blüht die Pflanze rosa. Wenn Sie also unbedingt blaue Blüten haben möchten, müssen Sie u.U. mit speziellem Dünger nachhelfen.
  • Die meisten Hortensien-Arten sind winterhart, in sehr kalten Lagen sollte der Boden im Winter allerdings mit Mulch oder Zweigen abgedeckt werden.
  • Vorsicht allerdings mit neu gekauften Hortensien. Sie sind oft in Gewächshäusern hochgezogen und sollten nach den letzten Frösten langsam ans Freiland gewöhnt werden, sonst besteht die Gefahr, dass die neuen Knospen abfrieren.
  • Regelmäßig gießen!

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