OPENAI GPT-4 IMAGE GENERATOR
Künstliche Intelligenz
Beten wir bald die KI an?
chrismon: Herr Heilig, durch Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen lösen Computer heute Aufgaben, die noch vor kurzem völlig unmöglich schienen.
Christoph Heilig: Die Schnelligkeit der Entwicklung ist wirklich erstaunlich. Ich habe selbst ein ums andere Mal mit skeptischen Prognosen danebengelegen.
Es ist möglich, dass es in absehbarer Zeit eine KI geben wird, die Menschen in allen Bereichen überlegen ist. Schaffen wir uns da eine Art Gott?
Das ist auf jeden Fall das erklärte Ziel quasi der kompletten KI-Industrie. Noch gibt es keine sogenannte Allgemeine Künstliche Intelligenz (AGI), die menschliche kognitive Fähigkeiten in nahezu allen Bereichen nachbilden und flexibel auf neue Probleme reagieren kann. Der darauf folgende Schritt, eine uns in allen Bereichen überlegene Superintelligenz, ist dann noch spekulativer. Aber es gibt viele sehr reiche und mächtige Personen, die alles daran setzen, sie so schnell wie möglich zu verwirklichen. Und wenn man sich anhört, was diese Superintelligenz können soll, dann hat das ganz klar göttliche Züge.
Über was für göttliche Eigenschaften sprechen wir da?
Die KI-Entwickler bedienen sich eines klassischen religiösen Vokabulars. Die Superintelligenz soll zum Beispiel allwissend sein. Sie könnte ihre Augen und Ohren überall haben, wo Kameras und Mikrofone sind. Und wenn wir uns mal die Smartphones in unseren Hosentaschen anschauen, müssen wir uns eingestehen, dass das schon jetzt praktisch überall wäre. Oder sie soll allmächtig sein, die Geschicke der Welt in einer Weise lenken können, wie kein Staat der Welt heute die Macht dazu hätte.