Fair gehandelte Produkte - stabiler Markt für alle

Fair gehandelte Produkte - stabiler Markt für alle
Die weltweite Wirschafts- und Finanzkrise hat den Begriff "fair" noch einmal in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Wie wichtig ein rücksichtsvoller und gleichberechtigter Umgang unter Wirtschaftspartnern sein kann, zeigt seit langem der sogenannte faire Handel. Denn hier sind die Umsätze trotz Krise nicht eingebrochen. Im Gegenteil.

Einmal im Jahr macht die bundesweite "Faire Woche" auf den gerechteren Handel aufmerksam. Über 3.000 Aktionen und Veranstaltungen werben bis zum 27. September für den Kauf fair gehandelter Waren. Die Aktionswoche 2009 steht unter dem Motto "Perspektiven schaffen - Fair handeln!". Schulen, Aktionsgruppen, Kirchengemeinden, Weltläden oder auch Cafés beteiligen sich mit ihren Veranstaltungen an der Woche.Darunter solche mit plakativem Motto wie "Affengeil und fair", eine Kampagne der Verbraucherzentrale Dortmund. Oder die Rathauskantinen in Dinslaken, die über fair gehandelte Produkte informieren und Produkte zum Probieren anbieten. Der Terminkalender der Aktionswoche listet neben diesen viele weitere Aktionen auf.

"Der Faire Handel ist effektive Hilfe zur Selbsthilfe und ein wirkungsvolles Instrument der Armutsbekämpfung", erklärte Erich Stather, SPD-Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium. "Wir wollen, dass die Menschen in den Partnerländern die gleichen Bedingungen haben wie wir." Er sprach sich für ein Verbot von Kinderarbeit aus.

Der Geschäftsführer des Fairtrade-Handelshauses GEPA, Thomas Speck, nannte es bemerkenswert, dass der Faire Handel der Wirtschaftskrise trotze. 2008 hätten die deutschen Verbraucher 38 Prozent mehr für fair gehandelte Produkte ausgegeben als im Vorjahr. "Die Menschen sind durch die Wirtschafts- und Finanzkrise nachdenklicher und aufgeschlossener gegenüber Fairem Handel geworden", sagte Speck in Berlin.

Zum Abschluss der Aktionswoche am 27. September, dem Tag der Bundestagswahl, sollen auf Initiative des Weltladen-Dachverbandes nach Schließung der Wahllokale in rund 100 Städten die Wahlplakate der Parteien überklebt werden. Mit dem Motto "Sie haben die Wahl. Wählen Sie fair. Jeden Tag." wollen die Weltläden zum Kauf fair gehandelter Produkte motivieren.

Die "Faire Woche" findet in diesem Jahr zum achten Mal statt. Fairen Handel gibt es in Deutschland seit Anfang der 70er Jahre. Derzeit bieten in Deutschland 150 Lizenznehmer rund 1.000 Fairtrade-Produkte an, die in 30.000 Supermärkten und Naturkostgeschäften sowie 10.000 gastronomischen Einrichtungen erhältlich sind. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland Produkte aus Fairem Handel im Wert von 266 Millionen Euro gekauft. Der Anteil des Fairen Handels am deutschen Gesamthandelsvolumen liegt bei unter einem Prozent.

Mehr Informationen:
Faire Woche: www.fairewoche.de
Transfair-Siegel: www.transfair.org
Aktion Brot für die Welt: www.brotfuerdiewelt.de

web/epd