Bundesregierung erwartet steigende Kosten für Grundsicherung im Alter

Foto: dpa/Oliver Berg
Bundesregierung erwartet steigende Kosten für Grundsicherung im Alter
Das Bundesarbeitsministerium rechnet in den kommenden vier Jahren mit weiter steigenden Kosten für die Sicherung der Existenz von armen alten Menschen.

Dies ergibt sich aus der Aufstellung des Haushalts für 2014 und Antworten des Ministeriums auf Fragen der Linken-Bundestagsfraktion, die der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe) vorliegen. Demnach erwarten die Fachleute im Arbeitsministerium, dass die Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung von voraussichtlich 5,493 Milliarden Euro in diesem Jahr bis 2018 auf 7,154 Milliarden Euro steigen. Das entspricht zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro.

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Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Ausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung wie in den vergangenen fünf Jahren um jährlich sieben Prozent steigen. Die Anzahl derjenigen, die von diesen Leistungen profitieren, hatte von 2011 bis 2012 ebenfalls um 6,6 Prozent zugenommen.

Ein Sprecher von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen: "Der Finanzplan geht nicht von einem deutlichen Anstieg der Altersarmut aus", sagte er der Zeitung. Er wies darauf hin, dass der Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter von 65 Jahren und älter an der Bevölkerung in den vergangenen Jahren nur leicht von knapp 2,5 auf 2,7 Prozent gestiegen sei.

Ein Hauptgrund für die höheren Ausgaben ist laut Ministerium die demografische Entwicklung: "In den kommenden Jahren wird die Anzahl der 65-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung weiter ansteigen und damit auch die Anzahl der Anspruchsberechtigten", sagte der Sprecher. Außerdem könnten sich die Kosten auch vergrößern, ohne dass die Zahl der armen Alten entsprechend zunimmt, etwa, weil wegen steigender Mietpreise Unterkünfte teuer werden.