EKD und Bischofskonferenz planen Pilgerreise nach Israel

EKD und Bischofskonferenz planen Pilgerreise nach Israel
Die beiden großen Kirchen in Deutschland planen eine gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land. Damit wolle man auf dem Weg der Ökumene weiterkommen, erklärten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Samstag.

Vertreter des EKD-Rates und der Bischofskonferenz wollten im Herbst 2016 an den Ursprungsorten des christlichen Glaubens beten. Hintergrund sei der 500. Jahrestag der Reformation 2017. Dieser solle auch "dem gemeinsamen Zeugnis für Christus dienen".

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Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider und dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Freitagabend in Berlin. Beide waren zum ersten Mal seit der Wahl des Erzbischofs von München und Freising zum Bischofskonferenz-Vorsitzenden am 12. März zusammengetroffen.

Angeregt hatte die ökumenische Pilgerreise der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch bereits im vergangenen Jahr als Aktion zum Reformationsjubiläum 2017. Delegationen der EKD wie der Bischofskonferenz hatten in den vergangenen Jahren bereits getrennt Israel und die Palästinensergebiete besucht.

"Wir sind auf einem guten ökumenischen Weg"

Kardinal Marx und der EKD-Ratsvorsitzende Schneider zogen eine positive Bilanz der bisherigen Zusammenarbeit: "Wir sind als Kirchen in Deutschland auf einem guten ökumenischen Weg." Um in der Gesellschaft gehört zu werden, "sollten wir so oft wie möglich gemeinsam unsere Stimme erheben, besonders wenn es um Fragen der Gerechtigkeit und der Würde des Menschen geht", fügten beide Theologen hinzu.

Die beiden Vorsitzenden betonten ihr großes Interesse am Fortgang der Diskussion der Ökumenischen Sozialinitiative, die EKD und Bischofskonferenz am 28. Februar dieses Jahres eröffnet hatten. Sie kündigten an, am 18. Juni an einem Kongress zur Ökumenischen Sozialinitiative in Berlin teilzunehmen, auf dem die Ergebnisse der bisherigen Diskussion zusammengeführt und ausgewertet werden.

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In einem Thesenpapier hatten die beiden großen Kirchen grundlegende Konsequenzen aus der Finanzmarktkrise und der Globalisierung angemahnt. Wirtschaftswachstum müsse den Menschen dienen, forderten EKD und Bischofskonferenz in ihrer sogenannten Sozialinitiative. Mit dem Papier "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft" knüpften die evangelische und katholische Kirche an ihr Sozialwort von 1997 an.

Die Unterredung der beiden Vorsitzenden sei "herzlich und offen" gewesen, teilten Marx und Schneider nach dem gut einstündigen Termin im Haus der EKD in Berlin mit. An dem Gespräch nahmen den Angaben zufolge auch der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, und der theologische Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, Thies Gundlach, teil.