CDU-Politiker: Hirntod-Diagnose verschärfen

CDU-Politiker: Hirntod-Diagnose verschärfen
Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn verlangt strengere Vorschriften für Ärzte bei der Feststellung des Hirntods.

"Eine so hohe Fehlerquote in diesem sensiblen Bereich ist ein Skandal", sagte er sagte der Zeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe) mit Blick auf aktuelle Statistiken der Deutschen Stiftung Organspende. Wenn bestehende Richtlinien nicht ausreichten, müssten sie "sehr schnell geändert werden". Andernfalls drohten weitere negative Auswirkungen auf die Zahl der Organspenden.

###mehr-artikel###

Die Stiftung hat dem Blatt zufolge eine Fehlerquote von 0,67 Prozent bei Hirntod-Diagnosen bei Organspendern zwischen 2011 und 2013 ermittelt.
Spahn unterstützte Forderungen mehrerer Neurologen und Chirurgen, die in einem offenen Brief an die Bundesärztekammer verlangen, die Vorschriften zur Diagnose des Hirntods zu verschärfen und Zusatzqualifikationen für die Ärzte festzulegen, die den Hirntod feststellen dürfen.

Nach den bisherigen Richtlinien der Bundesärztekammer müssen zwei Ärzte mit langjähriger Erfahrung in der Intensivmedizin unabhängig voneinander und anhand zahlreicher Untersuchungen feststellen, ob die Funktionen von Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm des Patienten unwiederbringlich zum Erliegen gekommen sind. Dennoch kommt es vereinzelt zu Versäumnissen.

Im Bundesgesundheitsministerium wird bereits Nachbesserungsbedarf gesehen. Ein Arbeitskreis des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer sei aktuell mit der Fortschreibung der "Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes" befasst, sagt eine Ministeriumssprecherin der "Welt".