Die Auszeichnung, die bereits zum zehnten Mal vergeben wurde und mit insgesamt 45.000 Euro dotiert ist, wurde am Donnerstag übergeben. Mit dem Buchmesse-Preis sollen besonders gelungene Neuerscheinungen gewürdigt werden.
Stanisic erhielt die Auszeichnung für seinen Roman "Vor dem Fest", Lethen für sein Werk "Der Schatten des Fotografen" und Detje für die Übersetzung des Romans "Europe Central" von William T. Vollmann ins Deutsche. Die siebenköpfige Jury wurde von dem Literaturkritiker Hubert Winkels geleitet. Insgesamt waren 15 Autoren und Übersetzer nominiert.
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Der 36-jährige Stanisic, der im Osten Bosniens geboren wurde und in Heidelberg und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert hat, zeigte sich "wahnsinnig überrascht und sehr froh" über die Auszeichnung für seinen Roman, der in der Uckermark in Brandenburg spielt. Stanisic unternehme darin mit "stupendem Sprach- und Erzählwitz" eine "Probebohrung in die Tiefe deutscher Geschichte als Mythologie", sagte Daniela Strigl in ihrer Laudatio.
Das Sachbuch des 75-jährigen Lethen, der seit 2007 Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien ist, sei eine "nützliche, sinnliche, analytische Verhaltenslehre des Sehens", sagte Laudator René Aguigah. Detje, 1964 in Lübeck geboren, wurde von Laudatorin Sandra Kegel Sprachgefühl und Akribie attestiert. Er habe den Roman "Europe Central" eindrucksvoll übersetz "in Sätze, voller Schönheit und Abgründe, in denen Zynismus, Lakonie und Poesie aufeinander fallen."
Der Preis der Leipziger Buchmesse ehrt seit 2005 herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung verliehen. Der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig unterstützen den Preis der Leipziger Buchmesse, Partner ist das Literarische Colloquium Berlin.