Promis zu Gottesnähe: "Wie ein tiefes, ruhiges Glücksgefühl"

Gott nahe kommen - das kann man auf ganz verschiedene Weisen.
Foto: sturti/iStockphoto
Gott nahe kommen - das kann man auf ganz verschiedene Weisen.
Promis zu Gottesnähe: "Wie ein tiefes, ruhiges Glücksgefühl"
Die Jahreslosung 2014 lautet: "Gott nahe zu sein ist mein Glück." Wir haben prominente Menschen gefragt, wann sie sich Gott nah fühl(t)en und wie man ihrer Meinung nach Gott nahe kommt.

Nele Neuhaus:

"In meinem Leben gab es schon viele Höhen und Tiefen. Aufgewachsen in einem katholischen Elternhaus sind christliche Werte wie Nächstenliebe, Demut und Dankbarkeit das Fundament meines Lebens. Seitdem ich denken kann, spüre ich Gott an meiner Seite - in der Krise wie auch im Glück. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht Zwiesprache mit Gott halte und ihm danke, für kleine und große Dinge. Es gibt allerdings Momente, in denen ich die Nähe zu Gott durch seine Schöpfung besonders intensiv empfinde, wie ein tiefes, ruhiges Glückgefühl. 'Er erquicket meine Seele', heißt es in meinem Lieblingspsalm. Aber auch in schweren Zeiten ist mein Vertrauen in Gott mein sicheres Geländer. 'Und ob ich schon wanderte im finstren Tal fürchte ich kein Unheil,

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denn du bist bei mir'. Besser kann ich es nicht ausdrücken."

Nele Neuhaus, Bestsellerautorin aus dem Vordertaunus, ist vor allem mit ihren Kriminalromanen wie "Eine unbeliebte Frau" und "Schneewittchen muss sterben" bekannt geworden. Mehrere ihrer Bücher wurden auch verfilmt. Außerdem schreibt sie auch Jugendbücher und hat eine Stiftung, mit der sie Projekte zur Lese-, Schreib- und Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen fördert. Ihr nächstes Buch "Sommer der Wahrheit"  - diesmal kein Krimi - veröffentlicht sie im Juni 2014 unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg.

 

Maite Kelly:

"Ich glaube, am besten beschreiben kann ich es anhand der Geburt meiner beiden Töchter. Jedesmal, als ich das Kind zum ersten Mal im Arm hielt und der erste Blickaustausch stattfand, blieb für mich die Zeit stehen. Das sind Momente, die man nie vergisst. Immer, wenn ich besondere zwischenmenschliche Begegnungen erleben kann, merke ich, dass ich mich in dieser Situation Gott nah fühle. Es sind  Augenblicke im Alltag, wenn mir die Bäckereiverkäuferin zuzwinkert und alles Gute wünscht. Eine liebevolle Geste oder ein ermutigender Spruch, das sind Momente in denen ich mich Gott nah fühle.

Ihr Tipp, wie man Gott nahe kommen kann: Als ich den Glauben in der katholischen Kirche für mich gefunden habe, habe ich gemerkt, dass Gott nicht viel von mir verlangt. Er erbittet nur eines: dass ich versuche, ein bisschen besser und ein bisschen mehr zu lieben. Ich merke, wenn mir das etwas besser gelingt, dass ich ihm damit nah bin. Er ist eigentlich immer bei mir und mir immer nah. Die Frage ist meistens, bin ich ihm nah? Ich glaube, indem man nah an den Mitmenschen ist, ist man nah bei Gott. Das ist der beste Weg, Gott nah zu sein und ihn zu lieben."

Die irisch-amerikanische Sängerin ist das zweitjüngste Kind der Kelly Family. Seit 2007 ist sie erfolgreich mit Soloprogrammen und als Musical-Sängerin unterwegs. Im letzten Jahr erschien ihr drittes Soloalbum "Wie ich bin".

 

Werner Tiki Küstenmacher:

"Gott ist Mensch geworden. Das ist für mich der zentrale Inhalt unseres Glaubens. Deshalb denke ich mir manchmal bei Menschen (und das können natürlich auch Frauen sein): Ja, genau so hätte es Jesus sagen oder tun können. Dann fühle ich mich Gott nahe."

Werner "Tiki" Küstenmacher ist evangelisch-lutherischer Pfarrer und seit 1993 freiberuflicher Autor, Karikaturist und Moderator. Sein erfolgreichstes Buch, "Simplify Your Life", erreichte mit über 40 internationalen Ausgaben eine Auflage von über vier Millionen.

 

Rüdiger Nehberg:

"Geradezu körpernah zur Schöpfungskraft des Universums fühlte ich mich, als mein Freund Michael vor meinen Augen am Blauen Nil in Äthiopien aus zwei Metern Entfernung von einem Dutzend Räubern erschossen wurde und die Kugeln, die mir und meinem zweiten Begleiter gegolten hatten, daneben gingen. Dass es uns dann mit der unerwartet großen Kraft, die ein Körper in solchen Situationen entwickelt, gelang, den Verfolgern zu entkommen, war das nächste Wunder. Die Wunderserie hielt an. Dass ich gezielt auf die Angreifer zurück geschossen und dennoch in der chaotischen Hektik niemanden getroffen hatte, hatte zur Folge, dass sie später nach ihrer Ergreifung nicht sagen konnten, wir hätten den Streit begonnen. Sonst wäre ich in irgendwelchen Gefängnissen verendet.

Ich ahnte nicht, dass das Leben mich noch mit einer beispiellosen und lebenserfüllenden Aufgabe konfrontieren würde. Es wurde der Kampf gegen die Weibliche Genitalverstümmelung. Meine Frau und ich sind Augenzeugen dieses Verbrechens geworden. Als wir erfuhren, dass 90 Prozent der Opfer Muslimas sind (zu den Übrigen zählen auch Christen) und der Brauch meist und falsch mit dem Koran gerechtfertigt wurde, war unsere Vision die, ihn mit der Kraft und Ethik der Weltreligion Islam zur Sünde erklären zu lassen. Das ist gelungen. Auf der von uns am 24.11.2006 in der Azhar durchgeführten "Internationalen Gelehrtenkonferenz“ erklärte die geistige Elite des Islam den Brauch in einer Fatwa zu einem 'Verbrechen gegen höchste Werte des Islam'. Diese revolutionäre Entscheidung nun in die Köpfe der Betroffenen zu zwingen, ist zu unserer derzeitigen größten Herausforderung geworden.

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Wenn dieser mein Lebenslauf nicht 'gott'gesteuerte Fügung ist, weiß ich nicht, wie man es sonst nennen sollte. Denn um das zu erreichen, mussten wir sogar eine eigene Menschenrechtsorganisation, "TARGET" gründen. Andere deutsche Organisationen, mit denen wir kooperieren wollten, hatten die Idee, es ausgerechnet mit der Kraft und Ethik des Islam zu versuchen, als absurd abgelehnt. Der Islam sei 'nicht dialogfähig', hatten sie argumentiert."

Sein Tipp, wie man Gott nahe kommen kann: "Wer Gott 'nah' kommen möchte, sollte sich einmal unter einen sternenklaren Himmel legen und sich vorstellen, wie dieses unvorstellbare Mosaik Weltengefüge zustande gekommen ist, wer sich das ausgedacht hat, und wie ein solches Genie dann auf die fatale Idee gekommen ist, die Erde mit der Spezies Mensch zu bevölkern. Ob IHM das wohl leid tut? Ich werde es sicher bald erfahren. Ich werde 79."

Rüdiger Nehberg, Beiname "Sir Vival", ist Abenteurer, Survival-Experte und Menschenrechtsaktivist. Bei seinen Expeditionen fuhr er zum Beispiel alleine in einem Tretboot über den Atlantik und durchquerte zu Fuß und ohne Ausrüstung den brasiliansichen Regenwald. Von seinen Erlebnissen berichtet er in zahlreichen Büchern und Vorträgen. Für sein Engagement erhielt er unter anderem das Bundesverdienstkreuz.