Polizei in Bangkok setzt Tränengas gegen Demonstranten ein

Polizei in Bangkok setzt Tränengas gegen Demonstranten ein
Während der anhaltenden Proteste in Thailands Hauptstadt Bangkok ist es am Sonntag zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei gekommen.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein, die versuchten, Betonblöcke zu entfernen und zum Regierungssitz vorzudringen. Auch in anderen Teilen der Stadt gingen die Proteste gegen die Regierung von Premierministerin Yingluck Shinawatra weiter. Um die Lage kontrollieren zu können, rief die Regierung die Armee zur Hilfe. Das Militär kündigte an, sich nicht am Auseinandertreiben der Demonstranten zu beteiligen.

Tote und Verletzte nach Zusammenstößen

Unterdessen war es am Samstagabend zu Ausschreitungen gekommen, bei der nach Polizeiangaben mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Die genauen Umstände blieben zunächst unklar. Zum Ausbruch der Gewalt kam es nahe eines Sportstadions, in dem sich etwa 60.000 Anhänger der Regierung, die sogenannten "Rothemden", zu einer Massendemonstration versammelt hatten. Auf dem Weg dorthin waren einige Unterstützer Yinglucks angegriffen worden.

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Laut Medienberichten verließen die "Rothemden" das Stadion, nachdem deren Anführer sie aufgefordert hatten, ihre Kundgebung zu beenden. Zur Begründung hieß es, die Polizei habe genug damit zu tun, die Proteste der Regierungsgegner in Schach zu halten. Auch sollten weitere Konfrontationen vermieden werden.

Bereits seit einer Woche halten regierungsfeindliche Demonstranten Bangkok in Atem. Unter anderem hatten sie mehrere Ministerien und andere öffentliche Gebäude besetzt. Sie fordern den Rücktritt der Regierung von Premierministerin Yingluck, was diese ablehnt.

Yingluck ist die jüngere Schwester des 2006 vom Militär gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Ihre politischen Gegner werfen Yingluck vor, lediglich eine Marionette ihres Bruders zu sein und gehen gegen das gesamte "Thaksin-Regime" auf die Straße. Auslöser der Proteste war ein umstrittenes Amnestiegesetz, das dem wegen Korruption verurteilten und im Exil lebenden Thaksin die Rückkehr ermöglicht hätte.