Wohnungslosenhilfe fordert nationale Strategie gegen Wohnungsnot

Foto: dpa/Nicolas Armer
Wohnungslosenhilfe fordert nationale Strategie gegen Wohnungsnot
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe fordert von der künftigen Bundesregierung eine nationale Strategie gegen Wohnungsnot und Armut. "Es muss dringend etwas geschehen", sagte der Vorsitzende Winfried Uhrig am Mittwoch in Dortmund zum Auftakt der Bundestagung des Verbandes.

Seit 2010 sei die Zahl der Menschen ohne Wohnung in Deutschland um 15 Prozent auf 284.000 gestiegen, "und wir gehen davon aus, dass es bis 2016 noch eine dramatischere Zunahme geben wird". Der Dachverband der freien und kommunalen Träger der Wohnungslosenhilfe befürchtet bis dahin einen Anstieg um 30 Prozent auf dann 380.000 Betroffene.

###mehr-artikel### Hauptforderung der Bundesarbeitsgemeinschaft ist der Erhalt und Neubau bezahlbaren Wohnraums durch eine Fortführung und deutliche Aufstockung der sozialen Wohnraumförderung. Außerdem seien eine Mietpreisbremse und eine Strompreisdeckelung notwendig, da die hohen Miet- und Energiekosten häufig mit zum Wohnungsverlust beitrügen.

Weiter fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft die Schaffung eines sozialen Arbeitsmarktes, weil Wohnungslose von den üblichen Fördermaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit nicht erreicht würden. Notwendig seien auch Standards für menschenwürdige Notunterkünfte sowie die Befreiung von Sozialleistungsbeziehern von den Zuzahlungen für Medikamente.

Auf der Bundestagung der Wohnungslosenhilfe treffen sich bis Freitag mehr als 500 Sozialarbeiter, Wissenschaftler, Politiker und Vertreter aus Verwaltungen und der Immobilienwirtschaft. Sie beraten über konkrete Maßnahmen gegen Wohnungsnot und steigendes Armutsrisiko in Deutschland.